Wann ein Arztbesuch ratsam ist
Steigende Grippefälle bei Kindern: Besorgniserregende Entwicklung
17.02.2025
Zwischen Januar und Februar ist ein alarmierender Anstieg von schwerer Grippe bei Kindern zu verzeichnen. Die Situation in den Kliniken spiegelt diese Entwicklung wider, wobei Mediziner auf wichtige Symptome hinweisen.
Die aktuelle Grippewelle hat besonders Kinder stark getroffen. Statistiken zeigen, dass Anfang Februar etwa fünfmal so viele Kinder in großen Kinderkliniken behandelt wurden als zu Beginn des Jahres. Diese Daten stammen aus einer Analyse der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI).
“Diese Grippewelle ist in diesem Jahr besonders heftig”, erklärt ein führender Mediziner. Oft sind ganze Familien betroffen. Die Situation in den Kliniken erfordere jedoch signifikante Aufmerksamkeit, so der Chefarzt einer Berliner Kinderklinik.
Sowohl jüngere als auch ältere Kinder zeigen Anzeichen einer Grippeerkrankung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren. Auch das Robert Koch-Institut hat zuletzt von einer überwältigenden Zahl an Grippefällen bei Schulkindern berichtet, was auch zu häufigen Krankenhausaufenthalten bei Kleinkindern führte.
Besorgniserregend sind die schweren Verläufe, die sich häufig in Form von Lungenentzündungen, schweren Bronchitis-Erkrankungen oder Fieberkrämpfen zeigen. Weniger bekannt ist, dass Influenza auch Muskelentzündungen, insbesondere in den Waden, verursachen kann.
Betroffene Kinder haben dann oft Schwierigkeiten beim Laufen und erleben Schmerzen, was eine stationäre Behandlung notwendig macht. Die Anzahl solcher Fälle in der Berliner Klinik ist momentan außergewöhnlich hoch, was auch Fieberkrämpfe betrifft. Einige Kinder müssen sogar auf die Intensivstation.
Wichtige Symptome erkennen
Wann sollten Eltern alarmiert sein? “Wenn das Kind Atemprobleme hat, nicht ausreichend isst, das Fieber über mehrere Tage anhält oder sich der Allgemeinzustand verschlechtert, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden,” sagt der Mediziner, der empfiehlt, dass Eltern im Zweifelsfall eine Krankenhauseinweisung in Erwägung ziehen.
Viele schwer erkrankte Kinder hatten Vorerkrankungen wie Asthma, jedoch kann es prinzipiell jeden betreffen. Für gesunde Kinder gibt es in Deutschland keine allgemeine Empfehlung zur Grippeimpfung, jedoch rät die Ständige Impfkommission (Stiko) bestimmten Risikogruppen bereits ab einem Alter von sechs Monaten zur Impfung gegen saisonale Influenza.
Die Empfehlung des neuen RSV-Schutzes (Respiratorisches Synzytial-Virus) für Neugeborene zeigt positive Auswirkungen. Die Stiko empfiehlt diesen Schutz seit letztem Jahr, was zur Folge hat, dass die RSV-Welle im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringer ist.