In München ist ein Mann mit einem Auto in einen Demonstrationszug gefahren. Laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gab es über 20 Verletzte, was als mutmaßlicher Anschlag anerkannt wird. Der Täter ist ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärte am Tatort, dass es sich mutmaßlich um einen Anschlag handelt. Die Polizei berichtete von insgesamt 28 Verletzten, einige davon schwer.
Der Fahrer des Autos, ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan, habe einen abgelehnten Asylantrag, kann aber nicht abgeschoben werden und darf somit weiterhin in Deutschland wohnen.
Der Mann war der Polizei aufgrund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und Ladendiebstählen bekannt, wurde jedoch nicht als Extremist eingestuft. Die Ermittlungen werden von der bayerischen Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus geleitet.
Wohl kein Zusammenhang mit Sicherheitskonferenz
In München herrscht derzeit erhöhte Alarmbereitschaft wegen der laufenden Sicherheitskonferenz. Laut Innenminister Joachim Herrmann gibt es bisher keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorfall und der Veranstaltung.
Es wird vermutet, dass der Fahrer die Demonstration nicht gezielt ausgewählt hat. Herrmann erklärte, die Opfer seien zufällig aus der ver.di-Demonstration betroffen gewesen, was weiter untersucht werden muss.
Scholz fordert Abschiebung
Bundeskanzler Olaf Scholz forderte ein entschlossenes Vorgehen. Er äußerte: “Dieser Täter wird keine Nachsicht erwarten können. Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen.”
Scholz betonte, dass Straftaten in Deutschland nicht nur zu harten Strafen führen, sondern auch die Aufenthaltserlaubnis gefährden. Er zeigte sich betroffen und sprach von einem furchtbaren Vorfall.
Söder: Wir müssen etwas ändern
Söder äußerte sein Mitgefühl mit den Opfern und deren Familien. Er lobte die schnelle Reaktion der Polizei und stellte fest, dass dringender politischer Handlungsbedarf besteht. “Es kann nicht einfach von Anschlag zu Anschlag weitergehen”, sagte er.
Veranstaltung von ver.di am Ort
Laut Polizei folgte der Täter einem Demonstrationszug von ver.di und beschleunigte, um in die Menschenmenge zu fahren. Bei seiner Festnahme fiel ein Schuss.
Die Polizei ermittelt und hat eine Zeugen-Sammelstelle eingerichtet, um relevante Informationen zum Vorfall zu sammeln.
Der Vorfall ereignete sich am Münchner Stiglmaierplatz während einer ver.di-Veranstaltung, die gegen 10.30 Uhr stattfand.
Gewerkschaft äußert sich “zutiefst bestürzt”
Münchens Oberbürgermeister bezeichnete den Tag als “bitteren Tag für München”. Es fanden landesweite Aktionen zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst statt.
ver.di äußerte sich “zutiefst bestürzt” über den Vorfall und stellte fest, dass es ein schwerer Moment für die Mitglieder der Gewerkschaft ist. Die Solidarität innerhalb der Gewerkschaft ist in dieser schwierigen Zeit von großer Bedeutung.
Auch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände zeigte sich betroffen und betonte den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Die Demonstrationen wurden aus Respekt vor den Opfern abgebrochen.