Selenskyj und Trump gesprochen
Macron optimistisch über Kiew-Washington Beziehungen
01.03.2025, 23:12 Uhr
Nach einem Vorfall im Weißen Haus telefonierte Frankreichs Präsident sowohl mit Selenskyj als auch mit Trump und zeigte sich überzeugt, dass die Beziehung zwischen beiden Staaten reparabel ist.
Präsident Emmanuel Macron äußerte sich zuversichtlich über die Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine. In einem Interview erklärte er den Vorfall zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj als “missratene Pressekonferenz”.
“Trotz der angespannten Situation müssen sich alle Beteiligten beruhigen und Respekt zeigen, um die wichtigen Themen in den Vordergrund zu rücken”, so Macron. Er vermeldete, dass er nach dem Vorfall mit beiden Präsidenten telefoniert habe. Selenskyj habe signalisiert, dass er bereit sei, den Dialog mit den USA wieder aufzunehmen und ein Abkommen zu diskutieren, das den US-Zugang zu ukrainischen Bodenschätzen ermöglicht. Details seines Gesprächs mit Trump wurden nicht bekannt gegeben.
Macron setzt auf traditionelle Diplomatie
Weiter erklärte Macron, dass strategische und vertrauliche Diskussionen notwendig seien, um Missverständnisse auszuräumen und Fortschritte zu erzielen. Er ist überzeugt, dass die USA langfristig keine andere Wahl haben, als die Ukraine weiterhin zu unterstützen. “Das offensichtliche Schicksal der Amerikaner liegt darin, an der Seite der Ukrainer zu stehen, daran habe ich keinen Zweifel”, betonte er. Er hob hervor, dass das Engagement der USA in der Ukraine im Einklang mit ihrer diplomatischen und militärischen Tradition steht.
Bei einem Besuch in Lissabon wiederholte Macron seine Botschaft gegenüber einem portugiesischen Sender: “Meine Hoffnung ist, dass die Vereinigten Staaten ihren Prinzipien treu bleiben.” In Zeiten großer Konflikte hätten die USA üblicherweise die “richtige Seite der Geschichte” vertreten. Zudem wies er die Vorwürfe Trumps gegen Selenskyj entschieden zurück und erklärte: “Der einzige, der einen dritten Weltkrieg riskiert, ist Wladimir Putin.”
Macron war kürzlich der erste europäische Staatschef, der Trump in dessen zweiter Amtszeit im Weißen Haus traf, und er betonte, dass europäische Kräfte stärker in zukünftige Verhandlungen einbezogen werden sollten.