Militärische Entwicklungen in Kobane
USA errichten neue Militärbasis im Norden Syriens
03.01.2025, 02:32 Uhr
Artikel anhören
Nach dem Sturz des Assad-Regimes dauern die Auseinandersetzungen im Norden Syriens an. Truppen, die von der Türkei unterstützt werden, versuchen, die von den USA geschützten kurdischen Kräfte (SDF) aus strategisch wichtigen Gebieten zu vertreiben. In Reaktion darauf errichtet das US-Militär einen neuen Stützpunkt in der Grenzstadt Kobane.
Die Errichtung eines neuen US-Militärstützpunkts in Kobane, einer syrischen Stadt nahe der türkischen Grenze, wird aktuell beobachtet. Nach Informationen und Bildmaterial in sozialen Medien sind Lkw mit Betonblockaden auf dem Weg in die Stadt, die von den Kurden als Rojava bekannt ist. Insgesamt sollen etwa 50 Fahrzeuge an dem Transport beteiligt sein.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ebenfalls bestätigt, dass US-Kontingente Baumaterialien nach Kobane transportieren. Diese Konvois werden von Einheiten der kurdisch dominierten SDF eskortiert. Laut Berichten sollen die Bauarbeiten an dem Stützpunkt zeitnah beginnen, um die amerikanische Präsenz in der Region angesichts steigender militärischer Spannungen zu verstärken.
In der jüngeren Vergangenheit kam es in der Nähe von Kobane immer wieder zu Konflikten zwischen kurdischen Truppen und der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalen Armee (SNA). Kobane, das direkt an der türkisch-syrischen Grenze liegt, symbolisiert den langen Kampf gegen den IS. Zwischen September 2014 und Januar 2015 verteidigten kurdische Milizen, unterstützt von den USA, die Stadt erfolgreich gegen eine Offensive des IS, die dort eine ihrer ersten großen Niederlagen erlitt, bevor das Kalifat 2019 mit dem Fall von Rakka endgültig zusammenbrach.
Die SDF und die kurdischen Kräfte genießen nach wie vor die Unterstützung der USA, während Ankara diese Gruppen als Ableger der verbotenen PKK einstuft und als Terrororganisation betrachtet. Im Gegensatz dazu sehen die USA die kurdischen Milizen als entscheidende Partner im Kampf gegen den Islamischen Staat in der Region. In Syrien sind bis zu 2000 US-Soldaten stationiert.