Sechs-Sekunden-Vorgabe abgelöst
Fußball erhält neue Zeitspielregel für Torhüter
01.03.2025, 21:37 Uhr
Das International Football Association Board (Ifab) hat bedeutende Änderungen bei den Fußballregeln beschlossen, insbesondere in Bezug auf das Zeitspiel der Torhüter, die Kommunikation mit Schiedsrichtern und die Erklärung von Entscheidungen.
Die neue Regel zur Kapitänsinteraktion und die aktualisierten Schiedsrichter-Durchsagen werden nach einer Testphase offiziell in das Regelwerk aufgenommen. Bei der letzten Jahreshauptversammlung in Belfast wurden diese Anpassungen entschieden.
In dieser Sitzung stand das Zeitspiel der Torhüter im Mittelpunkt. Ab Sommer dürfen Torhüter den Ball für acht Sekunden in den Händen halten, im Falle eines Verstoßes wird die Strafe durch einen Eckstoß für die gegnerische Mannschaft anstelle eines indirekten Freistoßes ersetzt. Der Schiedsrichter wird die letzten fünf Sekunden durch Handzeichen anzeigen.
Derzeit wird die bisherige Regel oft großzügig von den Schiedsrichtern ausgelegt, jedoch haben Tests mit der neuen Regel gezeigt, dass sie maßgeblich dazu beiträgt, Zeitspiel zu reduzieren. Die Regel wird erstmals bei der kommenden Klub-Weltmeisterschaft im Sommer Anwendung finden.
Fifa fordert mehr Transparenz durch Schiedsrichter mit Kameras
Die neue Kapitänsregel wird positiv bewertet und hat bereits bei der EM 2024 Anwendung gefunden. In Deutschland wird sie inzwischen in allen Ligen umgesetzt. Allerdings bleibt die Umsetzung der Regel in den verschiedenen Wettbewerben optional.
Ähnliches gilt für die Ankündigungen der Schiedsrichter nach VAR-Entscheidungen, die aufgrund technischer Anforderungen ebenfalls derzeit getestet werden. In der Bundesliga und der 2. Liga wird dieses Vorgehen erprobt, um mehr Transparenz zu schaffen. Das Ifab unterstützt zudem die Fifa-Initiative, mehr Schiedsrichtern die Nutzung von Körperkameras zu ermöglichen.
Das Ifab ist traditionell für die Ausarbeitung und Beschlussfassung der Fußballregeln zuständig. England, Nordirland, Schottland und Wales haben zusammen vier Stimmen, während die Fifa vier stimmberechtigte Mitglieder stellt. Für eine Regeländerung ist eine Dreiviertelmehrheit notwendig.