Intensive Spannungen im österreichischen Fußball
Ralf Rangnick äußert sich zu Vorwürfen und eskalierendem Konflikt
18.11.2024, 11:58 Uhr
Die Auseinandersetzung zwischen Nationaltrainer Ralf Rangnick und dem Spitzenmanagement des österreichischen Fußballverbands (ÖFB) eskaliert. Rangnick reagiert vehement auf die Behauptungen des Verbandspräsidenten bezüglich ihres Verhältnisses sowie auf Vorwürfe von Vetternwirtschaft.
Rangnick zeigte sich offensichtlich verärgert. “Der Präsident und ich haben seit zehn Wochen keinen Kontakt. Gar keinen”, erklärte der Nationaltrainer und betonte: “Ich finde es erstaunlich, wenn er behauptet, wir hätten ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis. Seit der Präsidiumssitzung vor zehn Wochen gibt es kein Verhältnis.”
Der Konflikt zwischen Rangnick und Präsident Klaus Mitterdorfer beschäftigt den österreichischen Fußball seit Wochen. Im Zentrum stehen Streitigkeiten über eine neue Struktur im ÖFB und die Personalpolitik: Mitterdorfer plant, sich zum Jahresende von Geschäftsführer Bernhard Neuhold zu trennen, der als Rangnicks Vertrauter gilt. Rangnick spricht sich klar für Neuhold aus und ist besorgt über dessen mögliche Abberufung.
Nach dem 1:1 Unentschieden in der Nations League gegen Slowenien wechselt Rangnick in den Angriffsmodus. Berichte informieren bereits über die Zuspitzung des Konflikts. Die in der Öffentlichkeit vorgebrachten Spannungen zwischen Rangnick und dem Verbandsspitzen sind unverkennbar.
Vorwurf der Vetternwirtschaft im Raum
Rangnick kündigte an, bei der nächsten Präsidiumssitzung nicht anwesend zu sein: “Die eine, bei der ich war, reicht mir für den Rest meines Lebens.” Trotz der Konflikte betont Rangnick jedoch, dass ein Rücktritt für ihn nicht in Frage kommt: “Sicher nicht, aber das bedeutet nicht, dass wir allem, was passiert, zustimmen.”
Rangnick reagierte auch auf die Vorwürfe der Vetternwirtschaft, die Mitterdorfer in den Raum stellte. Mitterdorfer äußerte kürzlich, dass Rangnicks Unterstützung für Neuhold auf einer engen Freundschaft basiere. Rangnick konterte mit seinen bisherigen Erfolgen: “Der komplette Aufstieg mit Hoffenheim. Drei Aufstiege in vier Jahren mit Leipzig und die komplette Umwandlung von Salzburg. Glaubt jemand ernsthaft, ich hätte das durch Freunderlwirtschaft erreicht? Das wäre unmöglich.”
Er lobte Neuholds Arbeit: “Er macht einen richtig guten Job. Deshalb haben die Mannschaft und ich uns dafür ausgesprochen, dass er bleibt. Wenn das nicht möglich sein sollte, muss es mindestens einen gleichwertigen Ersatz geben, was ich nicht sehe.” In der kommenden Nations League wird das österreichische Team um den Aufstieg in die A-Staffel kämpfen. Rangnick erklärte: “Ich war selten zufriedener, seit ich Teamchef bin”, während die Spannungen mit Mitterdorfer weiterhin eine Belastung darstellen.