Ermittlungen zum Motiv laufen
Todesschütze von Bad Friedrichshall verfügte über legale Waffe
08.01.2025, 14:18 Uhr
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Ein Mann betrat am Dienstagnachmittag eine Maschinenbaufirma in Bad Friedrichshall und tötete zwei Kollegen, während ein Dritter in Lebensgefahr schwebt. Nach einer stundenlangen Flucht wurde ein Verdächtiger festgenommen, und es bleiben viele Fragen zu klären.
Der mutmaßliche Täter, ein 52-jähriger Deutscher, besaß eine legale Waffe. Laut Polizei war er Mitglied in einem Schützenverein, dessen Mitgliedschaft er zum Ende des vergangenen Jahres kündigte. Informationen zufolge war er zuletzt nicht aktiv im Verein.
Nach Berichten wird der Verdächtige als “ruhig” beschrieben und war zuvor in Vereinsaktivitäten engagiert, etwa bei der Pflege des Vereinsheims.
Am Dienstagabend erschoss der Mann in der Maschinenbaufirma zwei Menschen, während ein Dritter kritisch verletzt wurde. Der mutmaßliche Schütze wurde festgenommen und sollte am frühen Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich 25 Personen im Gebäude. Der Täter trat maskiert ein und floh nach den Schüssen. Ein großangelegter Polizeieinsatz mit Hubschrauber und Spezialeinsatzkräften suchte nach ihm.
Motiv noch ungeklärt
Nach stundenlanger Flucht wurde der Mann von Einsatzkräften in Seckach gefasst. Er ist vernehmungsfähig, aber Informationen über seine Aussagen oder mögliche Konflikte unter Kollegen sind noch nicht bekannt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte: “Das Motiv ist noch unklar.”
Der Täter betrat die Firma gegen 17:45 Uhr und eröffnete das Feuer. Die Anzahl der Schüsse ist derzeit unklar. Nach dem Vorfall wurden die anderen Mitarbeiter evakuiert und befragt. Die Firma äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall.
Am Mittwoch untersuchten Spurensicherer den Tatort sowie den Ort, an dem der Verdächtige festgenommen wurde. Die Arbeit in der Firma ruhte für den Tag, und an der Einsatzstelle waren Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens sichtbar.
Ermittlungen gehen weiter
Die Polizei in Heilbronn gab bekannt, dass die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat fortgesetzt werden. Eine Mordkommission ist eingerichtet, und Polizei sowie Staatsanwaltschaft planen, im weiteren Verlauf Stellung zu nehmen. Die betroffene Firma ist ein familiengeführtes Unternehmen, das seit über fünf Jahrzehnten Präzisions-Zahnräder herstellt.
Bad Friedrichshalls Bürgermeister zeigte sich am Tatort erschüttert und betonte, es handle sich um eine schockierende Tragödie. Die Angehörigen der Opfer, die alle Mitarbeiter der Firma sind, erhalten Unterstützung.