300 Dollar, von Kindern gebaut?
Neue russische Schrott-Drohne sorgt für Verwunderung
23.10.2024, 02:18 Uhr
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Drohnen spielen eine entscheidende Rolle im ukrainischen Verteidigungskampf gegen die russische Invasion. Oft kostengünstig und schnell produziert, können sie sogar gepanzerte Fahrzeuge effizient angreifen. Neueste Berichte zeigen jedoch, dass auch Russland auf billige Drohnen setzt, deren Effektivität stark in Frage gestellt wird.
Der ukrainische Militärgeheimdienst hat Informationen über selbstgebaute Drohnen veröffentlicht, die von russischen Streitkräften gegen ukrainische Stellungen eingesetzt werden. Ein Soldat einer Spezialeinheit beschreibt in einem Video, dass diese Drohnen aus “Schrott und Stöcken” bestehen, was auf ihren einfachen Aufbau hinweist. Dennoch sei es wichtig, die Bedrohung ernst zu nehmen, heißt es in einem offiziellen Statement.
Der Soldat gab an, mehrere dieser Drohnen abgeschossen zu haben. Die niedrige Geschwindigkeit der Drohnen machte es leicht, sie zu treffen, ähnlich dem Schießen auf eine Wildente. Die Untersuchungen des ukrainischen Militärgeheimdienstes ergaben, dass die Drohnen nur über eine geringe Sprengkraft von etwa 150 bis 200 Gramm TNT verfügen.
Drohne mit begrenzter Wirkung
Laut dem Soldaten haben die Drohnen primär einen psychologischen Effekt und sollen Furcht unter den Ukrainern verbreiten. Sie richten keinen nennenswerten Schaden an und bieten keinen strategischen Vorteil. Besonders auffällig ist, dass sie etwa 700 Meter vor ihrem Ziel den Motor abschalten und dann lautlos weitergleiten.
Die Kosten für eine solche Drohne, inklusive Batterien, werden auf lediglich 300 Dollar geschätzt. Militärexperten berichten, dass diese Drohnen von Schülern gefertigt werden, einer Gruppe, die sich selbst “Stalins Kinder” nennt. “Sie werden in großen Stückzahlen eingesetzt,” erklärt der Soldat.
Immer wieder gibt es Berichte über den Einsatz Jugendlicher in der Waffenproduktion und der Herstellung militärischer Ausrüstung in Russland. Die strenge Militarisierung der Gesellschaft setzt bereits in jungen Jahren an, unter anderem durch Organisationen wie die “Junarmija”, die Jugendlichen militärische Erfahrungen vermittelt und zu Veranstaltungen mit Soldaten einlädt.