Meta verändert Kurs unter Zuckerberg
Zuckerberg äußert Kritik an Biden und beendet Diversitätsinitiativen
11.01.2025, 03:54 Uhr
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Meta CEO Zuckerberg zeigt einen unerwarteten Wandel in der Unternehmenspolitik und äußert scharfe Vorwürfe gegen die Biden-Regierung. Kurz nach der Ankündigung, das Faktencheck-Programm einzustellen, plant der Konzern auch das Ende seiner Diversitätsinitiativen.
Meta hat bekannt gegeben, dass es seine internen Diversitätsprogramme, die sogenannten DEI-Initiativen (Diversität, Gleichstellung, Inklusion), aufgrund einer sich verändernden rechtlichen und politischen Landschaft einstellen wird. Diese Information wurde in einer internen Mitteilung bekanntgegeben, die sich auf Facebook, Instagram und andere Dienste des Unternehmens erstreckt.
Die Chief Diversity Officer Maxine Williams wird eine neue Position erhalten, die sich auf “Zugänglichkeit und Engagement” konzentriert. Zudem wird ein Programm eingestellt, das Diversitätskriterien bei der Auswahl von Lieferanten berücksichtigte. Das Unternehmen hat auch die Repräsentationsziele aufgegeben, die den Eindruck erwecken könnten, dass Entscheidungen auf Grundlage von Ethnie oder Geschlecht getroffen wurden. In der Mitteilung heißt es, Meta sei “für alle da” und werde weiterhin Kandidaten mit verschiedenem Hintergrund einstellen.
DEI-Programme, die an vielen US-Hochschulen und Unternehmen implementiert wurden, sollten eine vielfältige Gemeinschaft fördern, insbesondere in der Zeit, die von der Black-Lives-Matter-Bewegung geprägt war.
Konservative Stimmen kritisieren derartige Initiativen schon länger und behaupten, dass sie soziale Spaltungen verstärken könnten. Nach dem Sieg von Donald Trump in der Präsidentschaftswahl haben bereits mehrere Unternehmen, darunter Walmart und Ford, angekündigt, Diversitätsprogramme abzubauen.
Meta zeigt sich klar auf die Trump-Administration ausgerichtet. Für die Amtseinführung des neuen Präsidenten kündigte das Unternehmen eine Spende von einer Million Dollar an. Ein prominenter Republikaner wurde zum Präsidenten für globale Angelegenheiten ernannt, und Trump-Verbündeter Dana White wurde in den Vorstand berufen. Trump hatte zuvor Zuckerberg und Meta wiederholt vorgeworfen, eine Voreingenommenheit gegenüber rechten Politikern zu zeigen.
Zuckerberg erhebt Vorwürfe gegen Biden
Zuckerberg gießt in einem langen Interview mit einem bekannten US-Podcaster neues Öl ins Feuer. Er erhebt Vorwürfe gegen die Biden-Regierung, einschließlich aggressiver Versuche, unliebsame Posts während der Pandemie zu löschen. Mitglieder der Biden-Administration sollen Meta laut Zuckerberg wütend kontaktiert haben, um die Löschung bestimmter Inhalte zu fordern. Biden selbst hatte Social-Media-Plattformen vorgeworfen, durch die Verbreitung von Fehlinformationen direkt für den Tod von Menschen verantwortlich zu sein.
Zuckerberg charakterisiert die traditionelle Medienlandschaft als “kulturelle Elite” und befürwortet eine neue Generation von kreativen Nutzern in sozialen Medien.
Der scheidende Präsident Biden hat die neuen Richtlinien von Meta kritisiert und sie als “beschämend” bezeichnet, während eine Stellungnahme von der Sprecherin des Weißen Hauses zu den Änderungen vermieden wurde. Berichten zufolge hat Zuckerberg am Freitag auch ein Treffen mit Trump in dessen Anwesen in Mar-a-Lago gehabt.