Todesopfer bei Bränden in Los Angeles steigen auf 16
Behörden warnen vor Preiswucher, Betrug und Luftverschmutzung
12.01.2025, 06:02 Uhr
Die Brände in Los Angeles fordern mehr Opfer als bislang bekannt. Die Stadtbewohner werden aufgefordert, angesichts der hohen Luftverschmutzung möglichst zu Hause zu bleiben.
Nach neuesten offiziellen Angaben ist die Zahl der Todesopfer aufgrund der Brände in Los Angeles auf mindestens 16 gestiegen. Fünf Leichenschaua wurden im Stadtteil Pacific Palisades entdeckt, weitere elf in der Umgebung von Pasadena. Angesichts der unzugänglichen Brandgebiete könnte die Zahl der Opfer noch ansteigen. Bisher wurden etwa 12.000 Häuser durch die Flammen zerstört, wobei mehr als 9500 Hektar im besonders stark betroffenen Pacific Palisades vernichtet wurden. Die Brände breiten sich auch auf zuvor unberührte Stadtteile aus, was zu weiteren Evakuierungen geführt hat. Die nationale Wetterbehörde kündigte an, dass die Wetterbedingungen bis Anfang nächster Woche zusätzliche Brände begünstigen könnten.
Die Gesundheitsbehörden warnen die Bevölkerung vor den Gesundheitsrisiken der schlechten Luftqualität. Anish Mahajan von der Gesundheitsbehörde Los Angeles rät den Bürgern, sich so wenig wie möglich im Freien aufzuhalten.
Luftverschmutzung ohne sichtbaren Rauch
Selbst in Bereichen ohne sichtbaren Rauch ist die Luftqualität stark beeinträchtigt. Rauch besteht aus Partikeln, Gasen und Wasserdampf, die gesundheitliche Beschwerden wie Hals- und Kopfschmerzen verursachen können. Besonders gefährdet sind Kinder, Senioren und Menschen mit Herz- oder Atemwegserkrankungen. Mahajan empfiehlt, dass alle Bürger, auch ohne Vorerkrankungen, in ihren Wohnungen bleiben und gegebenenfalls Luftfilter verwenden. Wer im Freien arbeiten muss, sollte FFP2-Masken tragen.
Angesichts der hohen Luftverschmutzung hat der Verwaltungsbezirk Los Angeles den öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Der Betrieb von Maschinen wie Laubbläsern, die Asche aufwirbeln können, wurde eingestellt.
Behörden warnen vor Preiswucher und Betrug
Zusätzlich zur Gesundheitskrise sind die Behörden besorgt über die Gefahren von Preiswucher, Betrug und Plünderungen, insbesondere für die von den Bränden direkt betroffenen Bewohner. Der kalifornische Generalstaatsanwalt warnte vor skrupellosen Akteuren, die die Notlage ausnutzen könnten. Diese Praktiken seien illegal und würden konsequent verfolgt.
Berichte über Betrüger, die sich als Wohltätige ausgeben und Gelder für die Brandopfer sammeln, sorgen ebenfalls für Besorgnis. Andere treiben ihr Unwesen, indem sie sich als Regierungsvertreter ausgeben, um persönliche Informationen zu erlangen oder Gebühren für nicht erbrachte Dienste zu kassieren.
Zudem gibt es Berichte über Plünderung in den betroffenen Gebieten. Der Generalstaatsanwalt betonte, dass solche Handlungen inakzeptabel sind und streng verfolgt werden.
In der Brandbekämpfung erhält Kalifornien internationale Unterstützung. Feuerwehrleute aus Mexiko sind bereits im Staat eingetroffen, ebenso wie Helfer aus Kanada. Diese Unterstützung ist für die Einsatzkräfte vor Ort von großer Bedeutung.