Bundestagspräsidentin Klöckner bringt frischen Wind in das Parlament. Die ehemalige Landwirtschaftsministerin tritt energisch und meinungsstark auf. Nach zehn Sitzungstagen zeigt sich ein erster Eindruck ihrer Arbeitsweise.
Klöckners Ansatz als Bundestagspräsidentin ist resolut. Sie greift ein, wenn Abgeordnete, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit, sich gegenseitig angreifen. Bei einem Vorfall forderte sie eine Abgeordnete auf, ein provokantes T-Shirt abzulegen oder den Sitzungssaal zu verlassen.
Auch innerhalb der Regierungsfraktionen lässt Klöckner sich nicht einschüchtern. Ihre Begrüßungsformeln zielen darauf ab, niemanden auszugrenzen. So rügte sie abwertende Anredeformen, die sich gegen die AfD richteten.
Staatsgäste, Reden, Bürgernähe
Klöckner ist seit zehn Sitzungstagen im Amt und hat bereits internationale Beziehungen gepflegt. Sie traf Staatschefs aus Frankreich, Israel und der Ukraine und betont die Bedeutung der Parlamente in einer Zeit, in der die Demokratie weltweit unter Druck steht.
Im Bundestag erwarb sie Anerkennung durch eine eindrucksvolle Gedenkrede zum 8. Mai. Bei Begegnungen mit Bürgern zeigt sie sich stets freundlich und zugänglich. Klöckner beschreibt ihr Verständnis für die Sitzungsleitung als Verantwortung, die sie ernst nimmt, um sicherzustellen, dass die Demokratie nicht in Verruf gerät.
Klöckner fordert mehr Präsenz von Ministern
Klöckner fordert auch mehr Respekt im Hohen Haus. Sie wünscht sich, dass mindestens zwei Minister während der Sitzungen anwesend sind und hat hierzu das Kanzleramt kontaktiert. Diese Initiative stößt auf Zustimmung innerhalb der Regierungsfraktionen.
Obwohl Social Media bisher nicht als Hauptaufgabe für Bundestagspräsidenten galt, zeigt sich Klöckner als äußerst aktiv. Allerdings wird ihr impulsives Verhalten, wie der kürzliche Post über einen Kanzler, kritisch betrachtet. Politiker raten ihr, ihre Social-Media-Aktivität zu überdenken, um ihrem Amt gerecht zu werden.
Im Ergebnis ein resoluter Stil
Klöckners Durchsetzungsvermögen ist bedingt durch die Neuheit aller Präsidiumsmitglieder in ihren Funktionen. Der Respekt im Parlament muss gewahrt werden, ohne dass jemand benachteiligt oder bevorzugt wird.
Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD äußert sich zurückhaltend über Klöckners Leistung, wünscht ihr jedoch alles Gute. Trotz der Ablehnung ihrer Fraktion im Präsidium bleibt er vorerst neutral.
Klöckner, die auf eine lange Karriere zurückblickt, ist entschlossen, ihre Rolle als Bundestagspräsidentin verantwortungsbewusst zu erfüllen. Sie bringt eine umfassende Erfahrung mit, die ihr helfen wird, erfolgreich in dieser Position zu agieren.
Ihr stil prägt das parlamentarische Klima und wird als resolut wahrgenommen. Die Abgeordneten müssen sich auf diesen neuen Führungsstil einstellen.