Werbung für neue Währung
Argentiniens Präsident Milei unter Verdacht in Krypto-Skandal
18.02.2025, 00:21 Uhr
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Argentiniens Präsident Javier Milei sieht sich einem potenziellen Impeachment-Verfahren gegenüber, nachdem er in einen umstrittenen Krypto-Skandal verwickelt wurde. Kritiker werfen ihm vor, für eine Kryptowährung geworben zu haben, deren Wert kurz nach der Werbung rapide fiel.
Am Freitag hatte Milei die Kryptowährung in sozialen Medien als Maßnahme zur Förderung des Wachstums kleiner Unternehmen beworben, bevor er den Beitrag kurze Zeit später wieder löschte und anmerkte, dass er sich gegen die Werbung entschieden habe, nachdem er mehr Informationen erhalten hatte. Nach der Werbung stieg der Wert der Kryptowährung, nur um dann drastisch zu fallen.
Experte Javier Smaldone bezeichnete die Situation als “rug pull”, eine verbreitete Betrugsmasche, bei der Investoren zuerst angezogen und dann betrogen werden. Smaldone erklärte, dass der Wert der Kryptowährung innerhalb von nur zwei Stunden um 107 Millionen Dollar abgestürzt sei.
Opposition spricht von “Mega-Betrug”
In Reaktion auf den Fall erklärte das Präsidialamt, dass Milei die Antikorruptionsbehörde eingeschaltet habe, um mögliche Missbräuche von Regierungsmitgliedern, einschließlich des Präsidenten, zu untersuchen. Milei betont, dass er nicht an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligt war.
Die Oppositionspartei “Unidad Popular” beschuldigt Milei, Teil einer illegalen Vereinigung zu sein, die über 40.000 Menschen betrogen und Verluste von über 4 Milliarden Dollar verursacht habe. Die Partei plant Berichten zufolge ein Amtsenthebungsverfahren, das eine Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus und im Senat erfordert. Politische Analysten halten ein erfolgreiches Impeachment jedoch gegenwärtig für unwahrscheinlich, da Mileis Partei trotz einer geringen Zahl an Abgeordneten unterstützende Stimmen von konservativen Parteien erhalten könnte.