Thüringens BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf offenbart, dass sie eine Auseinandersetzung mit AfD-Anträgen im Parlament nicht ausschließt und könnte sogar zustimmen. BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht äußert sich ebenfalls zu diesem Thema.
BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht fordert einen neuen Umgang mit der AfD. “Das reflexartige Ablehnen aller Vorschläge der AfD hat Höcke und Co. offensichtlich nicht aufgehalten,” erklärte Wagenknecht.
“Wenn die AfD sagt, der Himmel ist blau, wird das BSW nicht behaupten, er sei grün. Daraus Koalitionsabsichten abzuleiten, ist unangebracht. Wir benötigen einen anderen Umgang und vernünftige Politik, die auf die Wünsche der Bürger eingeht, anstatt sie frustriert zurückzulassen,” so die Gründerin.
Spitzenkandidatin schließt Zustimmung nicht aus
Wagenknecht reagierte auf eine Forderung des thüringischen CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt, die von Katja Wolf, BSW-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 1. September, geäußerten Gedanken zur möglichen Zustimmung für AfD-Initiativen im Parlament konnten nicht unbeantwortet bleiben.
“Ich habe keine übergroße Angst, dass die AfD viele sinnvolle Gesetzesvorschläge machen wird,” erklärte Wolf und berief sich hierbei auf ihre Lebenserfahrung. “Aber sollte es der Fall sein, werden wir darüber diskutieren. Im politischen Raum zählt die Kraft der Argumente.”
Die gegenwärtige, sehr schematische Art des Umgangs miteinander sei nicht mehr zeitgemäß. Wolf plädiert zwar nicht für ein normales Verhältnis zur AfD, fordert jedoch einen inhaltlichen Dialog.
Voigt kritisierte später das BSW, da es offenbar die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der als rechtsextremistisch eingestuften AfD in Thüringen offenhalten würde. Die Diskussion im MDR habe klar gezeigt, dass das BSW die Tolerierung einer AfD-Minderheitsregierung in Erwägung ziehe, was den Wählern Klarheit verleihe.