Die Spitze der Grünen Jugend hat ihren Rücktritt angekündigt und plant den Austritt aus der Partei, da sie der Meinung ist, dass es nicht möglich ist, für eine andere Politik zu werben, als die eigene Partei umsetzt.
Der Vorstand der Grünen Jugend hat entschieden, geschlossen aus der Partei auszutreten. In einem internen Schreiben an die Parteiführung wird mitgeteilt, dass der gesamte Bundesvorstand nicht erneut kandidieren und morgen aus der Partei austreten wird.
Diese Entscheidung wurde bereits “in den letzten Wochen” getroffen, also noch vor der Ankündigung des Rücktritts des Grünen-Bundesvorstands am Mittwoch. Der Brief ist von allen zehn Vorstandsmitgliedern der Grünen Jugend unterzeichnet worden.
Gründung eines neuen Jugendverbands
Die Vorsitzenden der Grünen Jugend, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, betonen, dass der Rücktritt des Grünen-Parteivorstands “menschliche Größe” beweise. Sie glauben jedoch nicht, dass eine personelle Neuaufstellung zu einer Neuausrichtung der Partei führen wird, die ihren Vorstellungen entspricht. Daher sei es besser, wenn sie getrennte Wege gehen.
Der Vorstand wird seine Aufgaben bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend vom 18. bis 20. Oktober in Leipzig gewissenhaft zu Ende führen. Nach dem Kongress plant der Vorstand die Gründung eines neuen, links orientierten Jugendverbands.
Der Vorstand äußert, dass es nicht dauerhaft möglich sei, Teil einer Partei zu sein und gleichzeitig für eine grundlegend andere Politik zu werben, als die eigene Partei umsetzt.
Rücktritt nach enttäuschenden Wahlergebnissen
Am Mittwoch kündigte der gesamte Bundesvorstand der Grünen unter den Co-Vorsitzenden seinen Rücktritt für Mitte November an. Auf dem Bundesparteitag soll ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Partei in den kommenden Bundestagswahlkampf begleiten wird. Diese Entscheidung folgt auf die schlechten Wahlergebnisse der Partei bei den letzten Landtagswahlen.