Petition fordert Ausschluss
Verurteilter Sexual-Straftäter sorgt für Aufsehen bei Olympischen Spielen
28.07.2024, 12:20 Uhr
Steven van de Velde, ein niederländischer Beachvolleyballer, ist in den Fokus der Kritik gerückt. Vor zehn Jahren wurde der 29-Jährige wegen der Vergewaltigung eines 12 Jahre alten Mädchens verurteilt, und sein erster Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris sorgte für erheblichen Unmut im Publikum.
Beim Auftaktspiel am Sonntag wurde van de Velde, der mit Teamkollege Matthew Immers antrat, mit Buhrufen empfangen. Das niederländische Team verlor mit 1:2 gegen die italienischen Spieler Alex Ranghieri und Adrian Carambula. Zunächst wurde das Team von niederländischen Fans mit Applaus begrüßt, doch als van de Velde vorgestellt wurde, hörten die Rufe der Ablehnung nicht auf. Sein Start bei den Olympischen Spielen hat eine breite Debatte ausgelöst. Eine Online-Petition, die bis Sonntagmittag fast 95.000 Unterschriften sammelte, fordert den Ausschluss des Sportlers durch das IOC. Bereits zuvor hatte seine Nominierung für Risingtension gesorgt.
Van de Velde wurde 2016 in England zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er ein 12-jähriges Mädchen im Jahr 2014 vergewaltigt hatte. Nach Verbüßung eines Teils seiner Strafe kehrte er in die Niederlande zurück, wo das Urteil an die landesrechtlichen Bestimmungen angepasst wurde. Nach 13 Monaten wurde er freigelassen. “Ich habe getan, was ich getan habe. Ich kann es nicht rückgängig machen. Es ist der größte Fehler meines Lebens”, äußerte er einmal.
Das niederländische Olympische Komitee (NOC*NSF) hat Maßnahmen ergriffen und van de Velde auf eigenen Wunsch außerhalb des Olympischen Dorfes untergebracht. Der Sportler wird nicht mit der Presse sprechen. Das NOC*NSF erteilte auch eine Mitteilung, in der sie ihre Bedauern über die Auswirkungen der Berichterstattung über van de Veldes Vergangenheit ausdrückten und Maßnahmen zur Gewährleistung einer ruhigeren Atmosphäre anstrebten.
Aktuell studiert van de Velde Psychologie an der Universität Heerlen. Er ist mit Kim Behrens, der Schwester eines deutschen Fußball-Nationalspielers, verheiratet und das Paar hat ein Kind.