Verschärfte Importkontrollen
Qualitätsprobleme bei indischen Gewürzen alarmieren Behörden
18.08.2024, 11:44 Uhr
Artikel anhören
Der indische Gewürzmarkt, ein Milliardensegment, steht aufgrund verschärfter Kontrollen im Fokus, nachdem in Neu-Delhi erhebliche Qualitätsprobleme bei Gewürzen festgestellt wurden. Insbesondere zwei Hersteller, deren Produkte nach Europa exportiert werden, sind betroffen.
Berichten zufolge weisen viele der beliebten indischen Gewürze Mängel auf. Etwa jede achte Probe, die zwischen Mai und Anfang Juli entnommen wurde, zeigt signifikante Qualitäts- und Sicherheitsprobleme, wie aus internen Prüfberichten hervorgeht. Nach dem Verkaufstopp einiger indischer Gewürzmischungen in Hongkong aufgrund hoher Pestizidwerte haben auch Großbritannien und andere Länder ihre Importkontrollen verschärft.
Die indische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist aktiv geworden und hat umfassende Inspektionen sowie Tests durchgeführt. Aus den recenten Daten geht hervor, dass 474 von mehr als 4000 Proben während der Kontrollen problematische Ergebnisse lieferten. Die Behörden haben angekündigt, Maßnahmen gegen die betroffenen Unternehmen zu ergreifen.
Die kritisierten Hersteller MDH und Everest betonen, dass ihre Produkte für den Verzehr sicher sind und gehören zu den bekanntesten Marken in Indien, dem größten Gewürzeexporteur der Welt. Diese Produkte finden auch in Europa, Asien und Nordamerika einen großen Absatz.
Marktforscher bestätigen, dass der indische Gewürzmarkt im Jahr 2022 einen Umsatz von etwa 9,5 Milliarden Euro erzielte. Die Exporte von Gewürzen erreichten im Ende März abgeschlossenen Steuerjahr einen Rekordwert von über vier Milliarden Euro.