Preiserhöhungen der Unternehmen
IFO-Studie: Tampon-Steuersenkung entlastet Frauen nicht
14.08.2024, 10:44 Uhr
Trotz der Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Binden und Tampons im Jahr 2020, die darauf abzielte, Frauen beim Kauf von Hygieneartikeln zu entlasten, zeigt eine aktuelle Studie des IFO-Instituts, dass viele Frauen nicht davon profitiert haben. Dies liegt daran, dass die Preise für Slipeinlagen, die von der Steuererleichterung ausgeschlossen sind, erheblich gestiegen sind.
Die Untersuchung des Münchner IFO-Instituts hat ergeben, dass die 2020 eingeführte Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 19 auf sieben Prozent nicht zu einer merklichen Entlastung für Frauen führte. Laut IFO-Forscher Florian Neumeier wurden Frauen, die vorwiegend Slipeinlagen kaufen, durch die Mehrwertsteuerreform sogar finanziell belastet. Die Preise für diese Produkte stiegen signifikant, während die Steuerentlastung für Tampons und Binden lediglich zu den Verbraucherinnen weitergegeben wurde.
Die Senkung des Mehrwertsteuersatzes wurde mit der Absicht umgesetzt, die steuerliche Benachteiligung von Frauen abzumildern. IFO-Experte Pascal Zamorski erklärte, dass die Steuersenkung für Binden und Tampons vollständig an die Verbraucherinnen weitergegeben wurde. Allerdings profitierten Unternehmen, die Slipeinlagen anbieten, gleichzeitig von der Möglichkeit, die Preisen für diese der Steuererleichterung nicht unterliegenden Produkte zu erhöhen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die Steuerpolitik die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Produkten und Märkten berücksichtigen muss. IFO-Forscher Neumeier betont die Notwendigkeit, die direkten Effekte auf die Zielprodukte sowie die indirekten Auswirkungen auf verwandte Güter zu analysieren, um unbeabsichtigte Konsequenzen und Marktverzerrungen zu vermeiden.