Ukrainischer Geheimdienst deckt russisches Agentennetz auf
Verhaftungen nach Spionage für Russland
06.08.2024, 00:04 Uhr
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Der ukrainische Geheimdienst hat ein russisches Agentennetzwerk enttarnt, das in der Ukraine aktiv war. Dabei wurden mehrere Männer festgenommen, die fokussiert auf kritische Infrastruktur und militärische Stellungen ausspionieren sollten.
Die ukrainischen Behörden berichteten, dass russische Geheimdienstmitarbeiter über soziale Medien gezielt nach Informanten in sechs Regionen der Ukraine suchten. Diese Personen sollten Informationen zu militärischen Zielen und kritischen Infrastrukturen sammeln. Nach einer intensiven Beobachtungsphase des SBU wurden neun Verdächtige festgenommen.
Unter den Festgenommenen befinden sich auch zwei Verwaltungsbeamte aus Dnipro und Juschne, die aufgrund ihrer aktiven Teilnahme an pro-russischen Chats ausgewählt wurden. Zudem wurde der verantwortliche FSB-Offizier identifiziert und enttarnt.
Die Festgenommenen stehen im Verdacht, Angriffe mit Raketen, Bomben und Drohnen auf ukrainische Ziele in mehreren Regionen vorbereitet zu haben. Die Verhaftungen fanden im Rahmen einer koordinierten Spezialoperation in Dnipro, Saporischschja, Sumy sowie in den Regionen Donezk, Odessa und Kirowohrad statt.
Die Agenten verfügten über eine einfache, aber gefährliche Struktur und wurden von einem FSB-Offizier angeleitet, der sie instruierte, strategische Koordinaten für Angriffe auf ukrainische Verteidigungskräfte zu sammeln.
Spionageaktivitäten zur Unterstützung russischer Angriffe
Die beiden festgenommenen Beamten waren laut SBU aktiv daran beteiligt, die Standorte von Luftabwehranlagen und entscheidenden Infrastrukturen zu kartografieren, um russische Angriffe zu koordinieren.
Darüber hinaus wurden weitere Verdächtige festgenommen, die Informationen über die Positionen der schweren Artillerie der ukrainischen Streitkräfte in strategisch wichtigen Gebieten sammelten. Ein Komplize berichtete über die Verlagerung ukrainischer Truppen in der Nähe der Ostfront.
Das Netzwerk umfasst auch zwei Manager und einen Universitätsstudenten, die das Bewegungsschema der ukrainischen Streitkräfte dokumentierten. Ein weiterer Verdächtiger, ein ehemaliger Polizeibeamter, hat Informationen über die Auswirkungen des Krieges auf ukrainische Wasserkraftwerke bereitgestellt. Allen Festgenommenen drohen nun lange Haftstrafen und Vermögenskonfiskationen.