Trotz USA-Forderungen
UN-Büro: Israel blockiert Hilfslieferungen in den Norden von Gaza
22.10.2024, 22:10 Uhr
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Die USA forderten Israel im Oktober auf, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu erhöhen. Laut Angaben des UN-Büros treffen jedoch deutlich weniger Güter ein, als benötigt. Die Notlage bei Lebensmitteln und Medikamenten verschärft sich.
Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten hat Israel beschuldigt, Anfragen für lebenswichtige Hilfe für Palästinenser im Norden des Gazastreifens abzulehnen. Ocha, das UN-Büro, berichtete, dass den Menschen die Überlebensmittel schnell ausgehen.
Ein UN-Sprecher, Farhan Haq, erklärte in New York, dass Ocha die israelischen Behörden um Hilfe bei der Rettung von Dutzenden Menschen bat, die unter den Trümmern ihrer eingestürzten Häuser im Flüchtlingslager Dschabalia eingeschlossen sind. Dieses Ersuchen wurde abgelehnt.
Zu den abgelehnten Anfragen gehörten auch geplante Einsätze von UN-Organisationen zur Lieferung von dringend benötigten Gütern, darunter Blutreserven, Medikamente, Lebensmittelpakete und Treibstoff für Krankenhäuser.
Die USA hatten Israel Anfang Oktober aufgefordert, die Anzahl der Hilfslieferungen in den Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen auf mindestens 350 Lkw pro Tag zu erhöhen, andernfalls könnte Israel den Zugang zu US-Finanzhilfen verlieren. Zudem müsse Israel zusätzliche Feuerpausen einrichten und die Sicherheit für die Verteilung der Hilfsgüter verbessern.
Berichten von Ocha zufolge kamen am vergangenen Sonntag 25 Lkw, am Samstag 25 und am Freitag 65 im Gazastreifen an. Bei einem Besuch am Dienstag appellierte US-Außenminister Antony Blinken an Israel, die Lieferungen humanitärer Hilfe aufrechtzuerhalten und zu verstärken.