Tot oder lebendig
Gemeinde setzt Kopfgeld auf Moskitos aus
21.02.2025, 19:14 Uhr
Eine Gemeinde auf den Philippinen hat ein Kopfgeld auf Moskitos ausgesetzt, um die Ausbreitung des Dengue-Fiebers zu bekämpfen. Bürger können für abgegebene Mücken und Larven eine kleine Belohnung erhalten. Experten warnen jedoch vor möglichen unerwünschten Folgen dieser Maßnahme.
In Addition Hills, einem Vorort von Manila, wurde ein Kopfgeld auf Moskitos – tot oder lebendig – eingeführt. Der Gemeindevorstand soll damit die Verbreitung des gefährlichen Dengue-Fiebers eindämmen. Für jede fünf abgegebene Moskitos oder Mückenlarven erhalten Bürger einen Philippinischen Peso (ca. 0,016 Euro). In einem Land mit häufigen wirtschaftlichen Herausforderungen könnte sich diese Belohnung als attraktiv erweisen.
Auf der offiziellen Seite der Stadt wurde berichtet, dass ein Bewohner 45 Larven abgegeben hat. Lokale Medien haben die Abgabestationen und elektrische Mückenvernichter dokumentiert.
Infektionswelle im Vorfeld der Regenzeit
Im südostasiatischen Land nimmt die Verbreitung der durch infizierte Aedes-Mücken übertragenen Viruserkrankung seit Jahresbeginn zu. In Addition Hills wurden seit Januar 44 Fälle registriert, von denen zwei tödlich verliefen. Laut Gesundheitsbehörden wurden landesweit bis zum 1. Februar über 28.000 Fälle und 21 Todesfälle gemeldet, was die Bevölkerung alarmiert.
Risiko des “Kobra-Effekts”
“Die Bürger haben Spaß daran, die Mücken und Larven zu sammeln”, erklärt eine Stadtmitarbeiterin. Es ist jedoch essenziell, die Menschen für die Notwendigkeit zu sensibilisieren, ihre Umgebung sauber zu halten, um der Krankheit entgegenzuwirken. Die Kampagne wird solange weitergeführt, wie es Dengue-Fälle gibt.
Dennoch wird vor dem sogenannten “Kobra-Effekt” gewarnt. Es besteht die Möglichkeit, dass einige Personen versuchen, Moskitos und Larven für die Belohnung zu züchten, anstatt deren Lebensraum zu beseitigen. Solche Maßnahmen könnten die Problematik sogar verschärfen.
Dengue-Fieber ist in tropischen und subtropischen Regionen weit verbreitet und wird manchmal als “Knochenbrecherkrankheit” bezeichnet. Während viele Fälle mild verlaufen, treten Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Schmerzen im Körper auf. Charakteristische Hautausschläge können ebenfalls auftreten.