Über 70.000 Rentner könnten Mitte des Jahres in die Steuerpflicht rutschen, was einer voraussichtlichen Steuererhöhung von mehr als vier Milliarden Euro entspricht.
Im neuen Jahr zahlen Rentner voraussichtlich 4,1 Milliarden Euro mehr Steuern als im Jahr 2024. Die Gesamtsumme dürfte von 58,6 auf 62,7 Milliarden Euro steigen, wie aus einer Mitteilung des Finanzministeriums hervorgeht.
Diese erhöhten Einnahmen stammen hauptsächlich aus der Einkommensteuer der Rentner, die neben ihren Bezügen möglicherweise weitere Einkünfte haben. Im Jahr 2021 betrugen die Steuereinnahmen von Rentnern 51,4 Milliarden Euro, 2022 waren es 54,8 Milliarden Euro und 2023 dann 55,7 Milliarden Euro.
Zahlen noch nicht vollständig
Schätzungen zufolge werden im Jahr 2025 etwa 73.000 Rentner neu steuerpflichtig. Insgesamt dürften dann rund 6,578 Millionen Rentner steuerlich belastet werden.
Bei diesen Zahlen sind jedoch noch keine Informationen zu Rentnern enthalten, die durch einen Grundfreibetrag vollständig steuerlich entlastet werden. Der Grundfreibetrag, der jedes Jahr neu berechnet wird, liegt im Jahr 2025 bei 12.096 Euro und steigt 2026 um 252 Euro auf 12.348 Euro.
Rentenerhöhung um 3,5 Prozent geplant
Die prognostizierte Rentenerhöhung zum 1. Juli könnte bei etwa 3,5 Prozent liegen, was den Rentnern real etwas mehr Geld auf ihrem Konto bringen sollte, da die Inflationsrate darunter liegt.
Ob die Erhöhung tatsächlich bei 3,5 Prozent liegt, wird im Frühjahr vom Bundeskabinett festgelegt, basierend auf den aktuellsten Daten zur Konjunkturlage und Lohnentwicklung.
Kritiker betonen, dass die Steuerlast schneller steigt als die Renten. Forderungen nach einer Steuerfreiheit auf die gesetzliche Rente bis zu einem Einkommen von 2.000 Euro werden laut.
Umstellung auf nachgelagerte Besteuerung
Die Deutsche Rentenversicherung weist auf die Umstellung auf das System der nachgelagerten Besteuerung hin und informiert darüber, wann Rentner eine Steuererklärung abgeben müssen.
Rentner, die seit 2012 in Rente sind, müssen 64 Prozent ihrer Rente versteuern, ein Anteil, der für jeden neuen Rentnerjahrgang stufenweise steigt. Viele Rentner bleiben aufgrund von Freibeträgen jedoch weiterhin steuerfrei.