SPD-Spitze beschleunigt Debatte über Scholz’ Kanzlerkandidatur: Es wird nach Gemeinsamkeit und Klarheit in den internen Diskussionen gesucht.
In der kritischen Phase vor der vorgezogenen Bundestagswahl benötigt die SPD stabile und eindeutige Signale. Ungeachtet der internen Diskussionen, die als “Grummeln” beschrieben werden, müssen Entscheidungen zeitnah getroffen werden, um die Partei auf Kurs zu halten.
Klingbeil kündigt Fahrplan an
Parteichef Klingbeil hat angekündigt, in den kommenden Tagen einen klaren Fahrplan für den Wahlkampf aufzustellen. Er betonte die Notwendigkeit von Klarheit für die gesamte Partei und bekräftigte: “Wir möchten mit Olaf Scholz in den Wahlkampf ziehen.” Diese Botschaft wurde von den Führungskräften der SPD klar kommuniziert.
Auch Co-Chefin Saskia Esken stellte klar: “Olaf Scholz ist unser Kanzler und unser Kanzlerkandidat.” Diese Entscheidung sei bereits gefallen, sagte sie in einer aktuellen TV-Sendung.
“Olaf Scholz ist unser Bundeskanzler”
Mehrere Bundestagsabgeordnete der SPD drängen auf eine zügige Bestätigung von Scholz als Kanzlerkandidaten. “Olaf Scholz hat Deutschland erfolgreich durch zahlreiche Krisen geleitet”, betonte Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion. Er rief seine Parteikollegen zur Geschlossenheit und einem gemeinsamen Fokus auf den Wahlkampf auf.
Der Abgeordnete Andreas Rimkus forderte ebenfalls eine offizielle Klärung: “Wir haben einen Kanzler und deshalb auch einen Kanzlerkandidaten. Das sollten wir jetzt klären.” Holger Mann, Vorsitzender der SPD-Landesgruppe Sachsen, betonte die Dringlichkeit: “Es sind weniger als 100 Tage bis zur Wahl.”
Zusätzlich ist eine schnelle Entscheidung gefordert, da andere Parteien bereits Klarheit über ihre Kandidaten geschaffen haben.
Und was sagt Pistorius?
Verteidigungsminister Boris Pistorius, dessen Name häufig als Alternativkandidat genannt wird, hat sich klar hinter Scholz gestellt. “Wir haben einen herausragenden Kanzler”, sagte er und betonte, dass die Partei bald eine Entscheidung treffen werde. Er selbst möchte seine ministeriale Arbeit fortsetzen.
Obwohl Pistorius eine Entscheidung über seine eigene Kandidatur abwägte, gab es keine klare Absage an die Überlegungen.
Weil nennt Debatte “nicht schön”
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sprach sich ebenfalls für Scholz als Kanzlerkandidaten aus und bezeichnete die Debatte über dessen Eignung als “nicht schön”. In Krisenzeiten benötige die Partei starke Nerven und Erfahrung.
Geplant ist eine Entscheidung beim Parteitag am 11. Januar, jedoch wird bereits am 30. November eine “Wahlsieg”-Konferenz stattfinden, auf der Scholz voraussichtlich seinen ersten großen Auftritt haben wird.