“Sozioökonomische Bedrohung”
Neue Studie: Mieterhöhungen fördern AfD-Unterstützung
10.01.2025, 08:35 Uhr
Eine aktuelle Studie zeigt einen signifikanten Zusammenhang zwischen steigenden Mietpreisen und der Wählerunterstützung für die AfD, insbesondere in sozial benachteiligten Gruppen.
Sozialforscher stellen in ihrer Untersuchung fest, dass bei Mietern mit niedrigem Einkommen die Wahrscheinlichkeit, die AfD zu wählen, steigt, wenn die Mietpreise in ihrer Umgebung steigen. Leitet von Denis Cohen vom Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, wurden umfassende Analysen von Mietmarktdaten und Befragungen durchgeführt.
Laut der Studie erhöht sich die Unterstützung für die AfD unter einkommensschwachen Mietern um bis zu vier Prozentpunkte, wenn die durchschnittlichen Mieten in ihrem Wohngebiet um einen Euro pro Quadratmeter steigen. Dies gilt selbst für Mieter, die von den Erhöhungen bisher nicht direkt betroffen sind. Die Forscher weisen darauf hin, dass diese Mieter steigende Mietpreise als “latente Bedrohung” für ihren sozialen und wirtschaftlichen Status empfinden.
Einfluss auf einkommensschwache Mieter
Im Gegensatz dazu zeigt die Analyse, dass Mieter mit höheren Einkommen oder Eigenheimbesitzer in ähnlichen Situationen oft eine gegenteilige Reaktion zeigen. Cohen erklärt: “Während einige von den Aufwertungsprozessen profitieren, empfinden andere diese Entwicklungen als sozioökonomische Bedrohung”.
Die AfD erfreut sich insgesamt jedoch in ländlichen, strukturschwachen Regionen, wo die Mieten tendenziell niedriger sind, der höchsten Zustimmungswerte.