Sorge vor Inflation wächst
Stimmung an der Wall Street verdüstert sich
21.02.2025, 23:33 Uhr
Artikel anhören
Die Zollpläne der US-Regierung sorgen an der Wall Street zunehmend für Unruhe. Neue Konjunkturdaten zeigen, dass die Märkte weiterhin unter Druck stehen.
Die Stimmung an der Wall Street hat sich durch jüngste Konjunkturdaten eingetrübt. Der Dow-Jones-Index fiel am Freitag um 1,7 Prozent auf 43.428 Punkte. Der technologieorientierte Nasdaq verlor 2,2 Prozent und schloss bei 19.524 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 sank ebenfalls um 1,7 Prozent auf 6013 Stellen.
Die Sorgen um den US-Wirtschaftswachstumsdynamik nehmen zu. Der Einkaufsmanagerindex im Servicesektor fiel im Februar auf 50,4 Punkte, nach 52,7 Punkten im Januar. Dies teilte S&P Global in einer Unternehmensbefragung mit. „Unternehmen berichten von wachsender Besorgnis über die Auswirkungen der aktuellen politischen Lage, einschließlich Ausgabenkürzungen und Zollpolitik“, erklärte der Chefökonom von S&P Global Market Intelligence.
Die negativen Entwicklungen auf den Märkten sind von einem Experten als weitreichend wahrgenommen worden. „Die Märkte haben zu lange die Gefahren ignoriert, die mit den Zolldrohungen und geopolitischen Spannungen verbunden sind“, äußerte ein Portfolioverwalter.
Zusätzlich belasten steigende Inflationsängste die Stimmung der US-Verbraucher. Der Verbrauchervertrauen-Index fiel im Februar auf 64,7 Punkte, nachdem er im Januar noch bei 71,1 Punkten lag. „Die Anzeichen für eine Verlangsamung der Wirtschaft in Kombination mit Zollängsten sorgen für Zurückhaltung auf dem Markt“, so ein Wirtschaftsexperte.
Die Verkäufe bestehender Eigenheime in den USA verzeichneten ebenfalls einen unerwarteten Rückgang zu Jahresbeginn. Trotz stabiler Hypothekenzinsen und sinkenden Zinssätzen bleibt die Erschwinglichkeit von Wohnraum eine große Herausforderung.
Ermittlungen belasten UnitedHealth-Aktie
Ein weiterer negativer Faktor sind die fallenden Kurse bei mehreren Unternehmen. Insbesondere die Aktie von UnitedHealth fiel um gut sieben Prozent, nachdem bekannt wurde, dass das US-Justizministerium eine Untersuchung zu den Abrechnungspraktiken im Rahmen des Medicare-Programms eingeleitet hat. Auch Konkurrenten wie Humana, CVS und Elevance mussten Verluste von einem bis fast sechs Prozent hinnehmen.
Die Aktien des IT-Sicherheitsspezialisten Crowdstrike rutschten um 6,7 Prozent ab, da das US-Justizministerium und die SEC Ermittlungen zu einem Geschäft mit Carahsoft eingeleitet haben, bei dem es um eine Partnerschaft im Wert von 32 Millionen Dollar geht. Es wird berichtet, dass die Software nie von der Finanzbehörde verwendet wurde.
Der Elektroautobauer Rivian musste einen Rückgang der Auslieferungen bekannt geben und kündigte zudem den Rückruf von 17.260 Fahrzeugen aufgrund eines Problems mit den Scheinwerfern an.
Für weitere Informationen zum aktuellen Börsengeschehen bleiben Sie dran.