“So eine Scheiße”
Deutsche Springreiter erleiden enttäuschenden Ausgang bei Olympischen Spielen
02.08.2024, 16:36 Uhr
Nach einer fehlerfreien Qualifikation waren die Hoffnungen groß, dass die deutschen Springreiter im Team-Wettbewerb Medaillen gewinnen könnten. Doch das Trio bleibt im Finale ohne Edelmetall. Zwei Abwürfe früh im Wettbewerb versetzen alle Träume in die Realität.
Die deutschen Springreiter erlebten erneut eine herbe Enttäuschung und landeten im olympischen Mannschaftswettbewerb auf dem fünften Platz. Wie bereits bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021, verpasste das Team von Bundestrainer Otto Becker die Medaillenränge hinter dem siegreichen britischen Team. Die Wartezeit auf den ersten Olympiasieg seit 24 Jahren hat sich weiter verlängert.
Christian Kukuk, Richard Vogel und Philipp Weishaupt starteten stark in das Finale, doch zwei Abwürfe von Kukuk und Vogel ruinierten früh ihre Chancen. Diese Fehler verhinderten, dass das Team ihr vor den Spielen gestecktes Minimalziel erreichte.
Bundestrainer Otto Becker äußerte seine Enttäuschung: “Im Moment überwiegt die Frustration. Zwei Flüchtigkeitsfehler und es hat einfach nicht gereicht.” Auch Vogel betonte die hohe Erwartungshaltung: “Wenn man hier für Deutschland reitet, ist die Erwartung, eine Medaille mit nach Hause zu bringen.”
Philipp Weishaupt kann die Situation nicht retten
Die Enttäuschung war spürbar, als Kukuk und Vogel beim Sprung am vorletzten Hindernis patzten. “Am Ende waren es Christians und mein Job, eine gute Ausgangslage zu schaffen”, erklärte Vogel. Trotz einer fehlerfreien Runde von Philipp Weishaupt mit dem jungen Zineday blieb der Traum von einer Medaille unerfüllt.
Hinter dem siegreichen britischen Team, das zuvor Teamgold in der Vielseitigkeit gewonnen hatte, sicherten sich die USA und Gastgeber Frankreich die Plätze zwei und drei.
Nach einer fehlerfreien Qualifikation wurden die deutschen Springreiter als Favoriten gehandelt. Doch der Patzer von Kukuk zu Beginn des Finales war entscheidend. “So eine Scheiße, das kann doch nicht wahr sein”, rief Kukuk frustriert aus.
“Unsere drei Jungs sind Profis”
Trotz der ernüchternden Bilanz, mit nur einer deutschen Medaille bei den letzten vier Spielen, betonte Vogel bei seiner Olympiapremiere immer wieder die Bedeutung von Selbstvertrauen und Konzentration im Team.
Die letzte Chance auf eine Medaille folgt im Einzel-Finale am Dienstag, wo alle drei deutschen Reiter wieder Chancen haben. Der Wettbewerb verspricht hochkarätige Herausforderungen, insbesondere gegen Schwedens Weltmeister Henrik von Eckermann. Bundestrainer Becker bleibt optimistisch: “Unsere drei Jungs sind Profis. Sie wissen, worauf es ankommt.” Die Hoffnung bleibt, dass sie alle Stangen stehen lassen können.