Sabotageverdacht gegen China
Unterseekabel vor der Nordküste Taiwans beschädigt
06.01.2025, 07:23 Uhr
Im November wurden zwei Unterseekabel in der Ostsee innerhalb kürzester Zeit beschädigt, was zu Ermittlungen gegen ein chinesisches Frachtschiff führte. Nur zwei Monate später meldet Taiwan einen weiteren Schaden an einem Unterseekabel, erneut im Verdacht steht ein chinesisches Frachter.
Ein unter dem chinesischen Namen operierendes Frachtschiff wird verdächtigt, ein Unterseekabel vor der Nordostküste Taiwans beschädigt zu haben. Berichten zufolge meldete das taiwanesische Unternehmen Chunghwa Telecom am Freitag Schäden an einem vieradrigen Unterseekabel im Norden Taiwans.
Der Telekommunikationsanbieter besteht darauf, dass das Frachtschiff “Shunxin39”, das sich zur fraglichen Zeit in der Nähe aufhielt, für den Schaden verantwortlich ist. Obwohl das Schiff offiziell unter kamerunischer Flagge segelt, wird vermutet, dass es einem Hongkonger Unternehmen mit Verbindungen zum chinesischen Festland gehört.
Diese Vorfälle könnten als Teil von Peking orchestrierten Sabotageaktionen interpretiert werden. Taiwanesische Behörden konnten den Kapitän des Frachters bislang nicht befragen und haben Südkorea um Unterstützung gebeten, da das Schiff in den kommenden Tagen dort eintreffen wird.
Vorfall erinnert an “Yi Peng 3” in der Ostsee
Die Spannungen zwischen Taiwan und China sind seit Jahrzehnten hoch. China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz und strebt eine Vereinigung an, notfalls auch mit militärischer Gewalt. Taiwan hingegen betrachtet sich als souveräner, demokratischer Staat mit eigener Regierung.
Unterseekabel sind häufig Ziel von Störungen, wobei Unfälle durch Schiffsanker häufige Ursachen sind. Dennoch stellen Daten- und Stromkabel eine kritische Infrastruktur dar und können somit militärische Zielscheiben sein.
Im November gab es auch Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee, die zwischen Schweden und Litauen sowie zwischen Finnland und Deutschland verlaufen. Die Gründe für diese Vorfälle sind bislang unklar.
Schwedische Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage und konzentrieren sich dabei auf ein chinesisches Schiff namens “Yi Peng 3”, das während der kritischen Zeit in der Nähe der Kabel war.