Razzien in Brasilien
Massiver Schlag gegen die Cosa Nostra durch italienische Polizei in Brasilien
14.08.2024, 02:45 Uhr
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Die italienische Finanzpolizei hat in Brasilien einen bedeutenden Schlag gegen die Cosa Nostra durchgeführt. Bei einem großangelegten Einsatz wurden Vermögenswerte im Wert von 50 Millionen Euro beschlagnahmt und ein Verdächtiger festgenommen, der seit zwei Jahrzehnten als Strohmann für die Mafia tätig gewesen sein soll.
Nach Angaben der italienischen Finanzpolizei gelang der Einsatz im nordostbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte in Zusammenarbeit mit brasilianischen Behörden. Neben der Beschlagnahme von Vermögen wurden auch zahlreiche Objekte in Italien und der Schweiz durchsucht.
In der brasilianischen Stadt Natal wurde ein sizilianischer Geschäftsmann festgenommen, der seit 2000 mutmaßlich der Cosa Nostra beim Geldwäsche durch Investitionen in brasilianische Unternehmen geholfen hat. Der Strohmann, dessen Identität nicht veröffentlicht wurde, soll Verbindungen zu einem der prominentesten Mafia-Mitglieder in Palermo, Giuseppe Calvaruso, unterhalten haben. Calvaruso wurde 2021 verhaftet und 2022 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Insgesamt beschlagnahmte die Finanzpolizei Vermögenswerte von 17 Personen, die wegen Beihilfe zur Bildung einer kriminellen Vereinigung, Erpressung und Geldwäsche angeklagt werden. Der großangelegte Einsatz folgte auf jahrelange Ermittlungen, bei denen über 100 Einsatzkräfte der italienischen Finanzpolizei beteiligt waren. Einige Beamte waren kürzlich nach Brasilien gereist, um die Operation vor Ort zu unterstützen.
Die Razzien umfassten auch Anwesen in mehreren italienischen Regionen und in der Schweiz, wobei die Schweizer Behörden an dem grenzüberschreitenden Einsatz mitwirkten, so die europäische Justizbehörde Eurojust.