Cyberattacken, Propaganda und wirtschaftlicher Druck: Verteidigungsminister Pistorius warnt vor hybriden Bedrohungen aus Russland.
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat vor einer hybriden Bedrohung durch gezielte russische Kriegsführung gewarnt. “Putin greift hybrid an, und Deutschland ist besonders im Fokus. Er kennt unsere Schwächen und weiß, wie er uns treffen kann”, erklärte Pistorius in einem Interview.
Das Verteidigungsministerium definiert hybride Kriegsführung als eine Kombination aus traditionellen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Cyberangriffen sowie Medien- und Social-Media-Propaganda. Die Angreifer streben an, nicht nur Schaden anzurichten, sondern auch Gesellschaften zu destabilisieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Offene und demokratische Gesellschaften sind dabei besonders anfällig.
Pistorius betonte die Notwendigkeit, dass sich Deutschland wappnen müsse. “Wir müssen uns vorbereiten, um den Bedrohungen durch Putin selbstbewusst entgegenzutreten. Ignorieren wir die Gefahr, wird sie nicht geringer, sondern größer.” Die Herausforderungen betreffen sowohl Infrastruktur und Energieversorgung als auch Aktivitäten in Nord- und Ostsee sowie Regelverstöße im Luftraum.
Windpark-Betreiber fordern mehr Schutz
Auch Betreiber von Windparks erkennen die wachsenden Gefahren und fordern verstärkten Schutz für ihre Anlagen. Um die Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee vor Sabotage und Spionage besser zu schützen, setzen sie sich für eine intensivere Überwachung der Gewässer ein.
“Polen hat eine Polizeimission für die Ostsee vorgeschlagen, was einen Schritt in die richtige Richtung darstellt”, teilte ein Sprecher des Bundesverbands Windenergie Offshore mit. Der Sicherheitsbedarf erfordere staatlich legitimierte Einsatzkräfte für die Überwachung, die über die Möglichkeiten der Betreiber hinausgehen.
Neues Sanktionspaket der EU in Vorbereitung
Zum dritten Jahrestag des russischen Aggressionskriegs gegen die Ukraine im Februar 2025 plant die EU, ein neues Sanktionspaket gegen Russland zu verabschieden. Die Vorbereitungen sind bereits im Gange, und es wird als klares Signal an Moskau betrachtet. Die Maßnahmen werden spezifische Sektoren der russischen Wirtschaft betreffen, die bislang unzureichend erfasst waren.