Die Zukunft des Deutschlandtickets bleibt ungewiss, da die Finanzierung nur bis Ende 2025 gesichert ist. Bayerns Ministerpräsident Söder fordert vom Bund eine tragfähige Lösung.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat betont, dass im Falle einer unionsgeführten Bundesregierung das Deutschlandticket weiterhin existieren soll. “Die nächste Bundesregierung unter Führung der Union wird eine Lösung finden”, erklärte Söder.
Im Wahlprogramm der Union bleibt das Deutschlandticket unerwähnt. Kanzlerkandidat Friedrich Merz äußerte, dass die Zukunft des Tickets nach 2025 aufgrund der Haushaltsplanungen schwer zu beurteilen sei.
Söder: Bund muss Lösung für Ticket finden
Söder erklärte, dass das Ticket eine nationale Angelegenheit sei und der Bund Verantwortung tragen müsse. Er empfohl eine Erhöhung der Pendlerpauschale und eine angemessene Finanzierung der Schiene. “Es kann nicht sein, dass Bayern 400 Millionen Euro investiert, während die Schieneninfrastruktur unzureichend finanziert ist”, sagte er.
Zuvor hatte Unions-Haushälter Christian Haase die Finanzierbarkeit des Deutschlandtickets über 2025 hinaus in Frage gestellt. Auch Bayerns Verkehrsminister betonnee die Notwendigkeit, dass die künftige Bundesregierung eine Entscheidung zur langfristigen Finanzierung treffen müsse.
Kritik von Verbänden an Unions-Äußerungen
Die Klimabewegung Fridays for Future äußerte scharfe Kritik: “Statt Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu umweltfreundlichem Transport zu ermöglichen, strebt die Union eine Rückkehr zu mehr Autos an.” Diese Haltung gefährde das Klima und die soziale Gerechtigkeit, so die Sprecherin.
Ein Vertreter des Verbraucherzentrale Bundesverbandes stellte fest, dass die Infragestellung des Deutschlandtickets gegen die Interessen der Verbraucher sei und eine langfristige Finanzierung durch den Bund unerlässlich ist.
Wissing: Aus für Deutschlandticket wäre fatal
Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnte vor den Konsequenzen einer möglichen Abschaffung des Deutschlandtickets. Diese Maßnahme würde die arbeite Bevölkerung stark belasten und stünde im Widerspruch zu den Versprechungen der Union zur Entlastung der Mittelschicht.
Wissing und der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck äußerten sich ebenfalls kritisch zur Haltung der Union bezüglich des Tickets.
Finanzierung ist bis Ende 2025 gesichert
Die Finanzierung des Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr ist bis Ende 2025 garantiert. Der Bund stellt jährlich einen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um Einnahmeausfälle zu kompensieren.
Die Länder tragen ebenfalls zur Finanzierung mit weiteren 1,5 Milliarden Euro bei.