Matthias Miersch, der kommissarische SPD-Generalsekretär, hat angekündigt, dass er in seiner neuen Rolle als entscheidender Kritiker auftreten will und freut sich auf die Herausforderung, sich im Wahlkampf mit Friedrich Merz auseinanderzusetzen.
Miersch hat sich im Willy-Brandt-Haus vorgestellt und bekräftigte sein Engagement im Kampf gegen Rechtsextremismus und Populismus. Der erfahrene Bundestagsabgeordnete plant, eine enge Verbindung zwischen Ökologie, Wirtschaft und sozialem Zusammenhalt herzustellen. Deutschland benötige einen handlungsfähigen Staat, der in die Zukunft investiert und die Zusammenarbeit fördert. Er betonte, dass er sich auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz freue und wird die Nachfolge von Kevin Kühnert antreten, der kürzlich seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte.
“Wir haben einen Kanzlerkandidaten”
Miersch hat auch seine Unterstützung für Bundeskanzler Olaf Scholz zugesichert. “Olaf Scholz kann sich hundertprozentig auf mich verlassen”, erklärte er in der SPD-Parteizentrale, fügte jedoch hinzu, dass er kein einfacher Ja-Sager sein werde.
Er ist überzeugt, dass Scholz der Kanzlerkandidat der SPD sein wird, betont jedoch, dass es nicht notwendig sei, ihn bereits jetzt zu nominieren. “Wir haben einen Kandidaten”, stellte er klar, und forderte Scholz gleichzeitig auf, sich auf die Regierungsarbeit zu konzentrieren.
Seit 19 Jahren im Bundestag
Miersch wird durch seine neue Position erheblichen Einfluss auf den Bundestagswahlkampf der SPD ausüben. Er hat zu erkennen gegeben, dass das Hauptziel der SPD darin besteht, wieder die stärkste Fraktion im Bundestag zu werden.
Der 55-Jährige bringt umfangreiche parlamentarische Erfahrung mit, da er seit 19 Jahren Mitglied des Bundestages ist und den Wahlkreis Hannover-Land II vertritt. Seit Dezember 2017 fungiert er zudem als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und ist verantwortlich für die Themen Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Hannover, Kirche, Fachanwalt
Miersch wuchs in Hannover auf und engagierte sich dort unter anderem in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Eine prägende Erfahrung war auch sein achtjähriger Ersatzdienst bei der Johanniter-Unfallhilfe. Er studierte Jura, promovierte und arbeitete als Fachanwalt für Strafrecht.