Neue Regeln für Netzentgelte
Sinkende Strompreise für den Osten Deutschlands angekündigt
01.09.2024, 00:08 Uhr
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Regionen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien sollen von einer gerechteren Kostenverteilung profitieren. Wirtschaftsminister Habeck verspricht künftig niedrigere Strompreise für den Norden und Osten Deutschlands.
Die neuen Vorschriften zur Verteilung der Netzkosten für Strom sollen laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu einer Reduktion der Strompreise in den östlichen und nördlichen Bundesländern führen. “Die Bundesnetzagentur sorgt nun dafür, dass die Netzkosten fairer verteilt werden”, erklärte Habeck.
Er fügte hinzu: “Die Bundesländer im Osten und Norden Deutschlands waren bisher benachteiligt bei den Netzentgelten, obwohl sie aktiv zur Energiewende beitragen. Es war ungerecht, dass in diesen Regionen die Netzkosten höher waren als in anderen, die von günstigem erneuerbaren Strom profitieren.” Dies werde sich ändern, sodass auch in Sachsen und anderen betroffenen Regionen durch die Senkung der Verteilernetzentgelte niedrigere Preise zu erwarten sind.
Neue Preisermittlung durch die Bundesnetzagentur
Der bisherige Verteilmechanismus hatte dazu geführt, dass regionale Ausbaukosten der Stromnetze einzelnen Regionen auferlegt wurden, was in Gebieten mit hohem Zubau an Wind- und Solarenergie zu stark erhöhten Netzentgelten führte. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundesnetzagentur angekündigt, die Regeln zur Kostenverteilung zu überarbeiten, und nun wurden die aktualisierten Vorschriften veröffentlicht.
Die Höhe der Entlastungen für die Bundesländer mit hohem Wind- und Solarstromausbau wird derzeit von der Bundesnetzagentur ermittelt. Schätzungen deuten darauf hin, dass insbesondere Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt von den Änderungen profitieren werden. Auch in Sachsen und Bayern mit ihren zahlreichen Solaranlagen sind merkliche Entlastungen zu erwarten. Die ermittelten Mehrkosten sollen künftig fair und gleichmäßig auf alle Stromverbraucher in Deutschland verteilt werden.