Netanjahu warnt Huthis
Ballistische Rakete aus Jemen schlägt in Israel ein
15.09.2024, 17:39 Uhr
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Teile einer ballistischen Rakete, die in kürzester Zeit aus dem Jemen abgefeuert wurde, haben mehrere Standorte in Israel getroffen. Währenddessen wurden auch im Norden Israels Angriffe verzeichnet. In Gaza führte Israel erneut Angriffe auf ein vermutetes Militärziel der Hamas durch.
Die Huthi-Miliz im Jemen meldete, dass ihre ballistische Rakete Israel bereits nach nur elf Minuten erreicht hat und eine Strecke von über 2.000 Kilometern zurücklegte. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari warnte, dass Israel mit “weiteren Angriffen” rechnen müsse. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte nach dem Raketenangriff eine unverzügliche und harte Reaktion an, indem er betonte: “Jeder, der uns angreift, wird unserer Faust nicht entkommen.”
Die israelische Armee berichtete, dass die Raketenteile an mehreren Orten, darunter ein Bahnhof in Modiin sowie offenes Gelände, eingeschlagen sind. Ein Brand trat in einem Gebiet südöstlich von Tel Aviv auf. Zuvor hatten Frühwarnsirenen in Zentralisrael Alarm geschlagen. Mehrere Versuche, die Rakete mit den Abwehrsystemen Arrow und Iron Dome abzufangen, wurden unternommen. Die Ergebnisse dieser Abfangversuche werden derzeit analysiert. Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem.
Netanjahu warnte, die Huthis müssten verstehen, dass jeder, der Israel schadet, einen hohen Preis dafür zahlen werde. Er verwies auf einen Angriff der israelischen Luftwaffe auf den Hafen in Hudaida, nach dem ein massiver Großbrand und zahlreiche Tote zu beklagen waren, und erklärte, dass die Huthis mit ernsten Konsequenzen rechnen müssten.
Evakuierungsaufruf verbreitet
Währenddessen feuerte die Hisbollah, unterstützt vom Iran, laut Berichten der israelischen Militärführung rund 40 Raketen auf die Region Galiläa und die Golanhöhen ab. Der stellvertretende Commander der Hisbollah, Naim Kassem, erklärte, dass die Miliz nicht anstrebe, in den Krieg zu ziehen, während Verteidigungsminister Joav Gallant betonte, dass Israel alles tue, um die Sicherheit im Norden des Landes zu gewährleisten. Flugblätter wurden über dem Südlibanon abgeworfen, mit der Aufforderung zur Evakuierung, was von der israelischen Armee als nicht genehmigte Maßnahme angesehen wird.
Angriffe auf weitere militärische Ziele
Im Gazastreifen griff Israel erneut ein ehemaliges Schulgebäude an, das als vermutetes Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas galt. Berichte über mögliche Opfer stehen noch aus. Die israelische Armee betonte, Maßnahmen zur Minimierung der Zivilistenrisiken getroffen zu haben. Palästinensische Zeugen berichteten, dass die Armee zunächst mit einer einzelnen Rakete angegriffen habe, um Zivilisten zu warnen. In einem früheren Angriff auf ein anderes Schulgebäude in Nuseirat wurden Berichten zufolge 18 Menschen getötet, darunter Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, was unabhängig nicht überprüft werden konnte.