Nach Rückzug der Parteispitze
Rücktritte der Grünen führen zu leichtem Umfrageplus
29.09.2024, 01:19 Uhr
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Der Wechsel in der Parteispitze hat den Grünen einen leichten Gewinn in der Wählergunst eingebracht. Der Rückzug der Führungsriege wurde nach einer Serie von Wahlniederlagen im Osten notwendig. Neueste Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass sich die Wähler skeptisch gegenüber einer möglichen Kanzlerkandidatur von Robert Habeck äußern.
Nach dem Rücktritt ihrer Parteivorsitzenden haben die Grünen im Insa-Sonntagstrend der “Bild am Sonntag” eine Steigerung in der Wählergunst verzeichnet. Die Partei erreicht 11 Prozent, ein Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. Insa-Geschäftsführer Hermann Binkert stellt fest, dass die Partei von den Rücktritten von Omid Nouripour und Ricarda Lang profitiert, die nach mehreren schlechten Wahlergebnissen ihren Rücktritt angekündigt hatten.
Die anderen Ampel-Parteien blieben stabil: Die SPD erreichte 15 Prozent, während die FDP weiterhin bei 4 Prozent liegt und damit nicht mehr im Bundestag vertreten wäre. Die Union bleibt mit 32 Prozent die stärkste Kraft, während die AfD einen leichten Rückgang auf 19 Prozent hinnehmen musste. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stagnierte bei 10 Prozent, während die Linke einen Punkt zulegte und nun bei 3 Prozent liegt.
Unbeliebtheit der Ampel-Koalition: Ein Drittel sieht die Grünen in der Verantwortung
In einer Umfrage wurden von Montag bis Freitag 1203 Bürger befragt, wen sie wählen würden, wenn sie den nächsten Bundeskanzler direkt bestimmen könnten. Der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD und Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen standen zur Auswahl. 35 Prozent der Befragten würden Merz wählen, während Scholz 19 Prozent und Habeck 16 Prozent erzielen würde.
Die Bürger zeigen sich skeptisch gegenüber einer möglichen Kanzlerkandidatur von Habeck: 39 Prozent der Befragten glauben, dass dies die Bereitschaft verringern würde, die Grünen zu wählen. 36 Prozent äußerten, dass es keine Auswirkungen auf ihre Wahlentscheidung hätte, während lediglich 16 Prozent angaben, dass sie mit Habeck als Kanzlerkandidat eher zu einer Stimme für die Grünen bereit wären. Zudem geben 36 Prozent der Befragten der Grünen Partei die Schuld für die Unbeliebtheit der Ampel-Koalition, während 16 Prozent die FDP und 13 Prozent die SPD verantwortlich machen.