Nach Razzia in Blauer Moschee
Iran-Mullahs in Deutschland dürfen weiterhin predigen
03.08.2024, 12:44 Uhr
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Deutschland geht mit einer Razzia gegen die Blaue Moschee in Hamburg vor, die als Verlängerung des iranischen Regimes agiert. In der Nähe kann jedoch ein iranischer Mullah weiterhin unbeirrt predigen, wie aktuelle Recherchen zeigen.
Das unauffällige Wohnhaus im Hamburger Stadtteil Bramfeld, das hinter einer schlichten Fassade verborgen ist, dient nicht nur als Wohnraum, sondern auch als Taha-Moschee. Hier wurden Verbindungen zu hochrangigen Mullahs des iranischen Regimes festgestellt.
Die Moschee wurde von Mehdi T. gegründet, einem ehemaligen Geschäftsmann in der Modebranche, der 2013 eine Gemeinschaft von schiitischen Muslimen ins Leben rief. Über soziale Medien verbreitet die Taha-Moschee Botschaften, die stark von iranischen Geistlichen geprägt sind.
Während am 24. Juli die Polizei die Blaue Moschee durchsuchte, bleibt die Taha-Moschee unberührt. Ihr Betreiber, Mehdi T., hat zahlreiche Aktivitäten mit iranischen Mullahs, insbesondere Abdul-Amir Sadeghi, der als hochrangiger Prediger gilt und enge Kontakte zum iranischen Regime pflegt.
Mullah mit Verbindungen ins Regime
Sadeghi tritt seit Jahren in der Taha-Moschee auf und verbreitet ideologische Inhalte, die die Werte des Regimes unterstützen. Er ist bekannt für seine Radikalität und integrates sich aktiv in die Gemeinde.
Die engen Beziehungen, die er zu anderen radikalen Vertretern des iranischen Regimes pflegt, geben Anlass zur Sorge. Kritiker warnen davor, dass solche Aktivitäten genutzt werden, um Muslime im Ausland zu mobilisieren und für die Agenda des Regimes zu rekrutieren.
Politische Reaktionen
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries fordert eine intensivere und rigorosere Überprüfung islamistischer Organisationen in Deutschland. “Es darf keine finanzielle Unterstützung für Organisationen geben, die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen”, erklärt er. In der aktuellen Lage zeigen sich Bedenken hinsichtlich der Einflussnahme radikaler Ideologien in Deutschland.
Obwohl die Blaue Moschee geschlossen wurde, können die Mullahs weiterhin in Hamburg wirken. Eine einheitliche und systematische Strategie gegen islamistische Organisationen wird von der Politik gefordert.