Mögliche Sabotage in der Ostsee
Unterseekabel zwischen Finnland und Estland ausgefallen
26.12.2024, 06:49 Uhr
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Ein Unterseekabel zwischen Finnland und Estland ist ausgefallen, was den Verdacht auf mögliche Sabotage durch ein Schiff aufwirft. Im November gab es bereits ähnliche Vorfälle, während eine Untersuchung gegen ein chinesisches Frachtschiff blockiert wurde.
Die finnische Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, um festzustellen, ob ein Schiff für den Ausfall des Unterseekabels verantwortlich ist. Laut Polizeiaussagen erfolgt die Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Küstenwache und anderen Behörden. Die genauen Details zu dem mutmaßlichen Schiff sind derzeit noch unbekannt. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochmittag und führte zum Ausfall der 658 Megawatt starken Stromverbindung “Estlink 2”.
Die Anrainerstaaten der Ostsee sind in höchster Alarmbereitschaft, da seit 2022 mehrere Vorfälle von Sabotage an kritischen Infrastrukturen wie Stromkabeln, Telekommunikationsleitungen und Gaspipelines dokumentiert wurden. Die schwedische Polizei untersucht aktuell zwei durchtrennte Telekommunikationskabel in der Ostsee. Im Jahr 2022 wurden Sprengungen an drei der vier Nord-Stream-Pipelines, die russisches Erdgas nach Deutschland leiten, als Sabotage eingestuft.
China blockiert Ermittlungen
Technische Störungen an Seekabeln können auch durch Unfälle, wie beispielsweise durch Schiffsanker, verursacht werden. Mitte November kam es innerhalb von 48 Stunden zu Schäden an einem Telekommunikationskabel zwischen Deutschland und Finnland sowie an einem Kabel zwischen Schweden und Litauen.
Das chinesische Frachtschiff, das im Verdacht steht, die Kabel beschädigt zu haben, war die “Yi Peng 3”, die sich zur fraglichen Zeit in schwedischen Hoheitsgewässern aufhielt. China hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und der schwedischen Staatsanwaltschaft nicht gestattet, an Bord des Schiffes zu ermitteln.