Erste Berichte deuten darauf hin, dass CDU-Vorsitzender Friedrich Merz das Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union für sich entscheiden konnte. CSU-Chef Markus Söder räumt den Weg für Merz und kündigt eine gemeinsame Pressekonferenz an, um diese Entscheidung zu verkünden.
CSU-Chef Markus Söder hat entschieden, auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten und unterstützt damit Friedrich Merz von der CDU. Beide Parteivorsitzenden planen, gemeinsam Merz als Kandidaten vorzuschlagen, nachdem mehrere Medien über seine mögliche Kandidatur berichteten.
Eine Pressekonferenz, in der die Entscheidung bekannt gegeben werden soll, findet heute um 12 Uhr in der Bayerischen Vertretung in Berlin statt. Söder und Merz hatten angekündigt, im Spätsommer eine Einigung zur K-Frage der Union zu erzielen.
Wüst und Günther unterstützen Merz
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat erklärt, keine Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur zu hegen. Er bekräftigte sein Vertrauen in Merz und betonte, dass es wichtig sei, gemeinsam für das Vertrauen in die Demokratie zu arbeiten.
Wüst nannte die Entscheidung zugunsten von Merz ein starkes Zeichen der Einigkeit, besonders in Anbetracht der schwierigen politischen Lage Deutschlands im Herbst 2024.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bietet seine Unterstützung für Merz an und hebt die Wichtigkeit der Geschlossenheit in der Union hervor.
Parteiführungen im Austausch über Kandidatur
CDU-Chef Manuel Hagel aus Baden-Württemberg stellte fest, dass Söder keine eigenen Ambitionen mehr bezüglich der Kanzlerkandidatur hegt und verkündete, dass Söder seinen Platz in Bayern sieht.
Merz kündigte bereits am Sonntag an, dass bald eine finale Entscheidung über die Kanzlerkandidatur getroffen werde. Die Parteivorstände von CDU und CSU sollen sich nach den regulären Gremiensitzungen am Montag mit dieser Frage befassen.
Scholz begrüßt Merz als Herausforderer
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich offen für eine Kanzlerkandidatur von Merz und hat betont, dass er ihn als Herausforderer für die nächste Bundestagswahl begrüßen würde.
Erinnerungen an frühere Machtkämpfe
Normalerweise hat der CDU-Vorsitzende das erste Zugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur. Söder hatte jedoch nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen im September signalisiert, dass er ebenfalls bereit sei, diese Verantwortung zu übernehmen.
Bei der letzten Bundestagswahl gab es einen internen Konflikt zwischen Söder und dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet, der die Union letztendlich teuer zu stehen kam.
Die Pressekonferenz von Friedrich Merz und Markus Söder beginnt um 12 Uhr.