Die Bundesregierung hat das “Gesunde-Herz-Gesetz” verabschiedet, um die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern und die medizinische Prävention zu stärken. Diese Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland.
Mit diesem neuen Gesetz sollen zusätzliche Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen auf Kosten der Krankenversicherung ermöglicht werden. Gesundheitsminister betont die Notwendigkeit, die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu intensivieren und Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren.
Geplant sind regelmäßige Check-ups im Alter von 25, 40 und 50 Jahren sowie zusätzliche Untersuchungen für Kinder und Jugendliche, insbesondere zur Früherkennung von erblichen Fettstoffwechselerkrankungen. Diese Maßnahmen sollen die Teilnahmequoten an der Jugendgesundheitsuntersuchung J1 erhöhen. Auch der frühzeitige Einsatz von Lipidsenkern wird angestrebt, wofür ein gesetzlicher Anspruch auf diese Medikamente vorgesehen ist.
Minister: “Herzen besser schützen”
Zudem sollen Krankenkassen verstärkt Angebote zur Rauchentwöhnung unterstützen, und die Verordnung von Cholesterinsenkern durch Ärzte soll erleichtert werden. Minister hebt hervor: “Wir müssen die Gesundheit der Herzen besser schützen. Deutschland hat ein ernstes Problem mit zu vielen Herztoten.” Ein gesünderer Lebensstil, mehr Bewegung und bewusste Ernährung seien entscheidend.
Laut Minister ist es ebenfalls wichtig, vererbte Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und wirksam zu bekämpfen. Das “Gesunde-Herz-Gesetz” soll die Grundlagen dafür liefern und die Lebensqualität sowie das Lebenserwartung in Deutschland verbessern.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in Deutschland dar und sind für etwa ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. 2023 starben etwa 348.000 Menschen an diesen Erkrankungen. Studien zeigen, dass bis zu 70 Prozent dieser Krankheitsfälle durch ungesunden Lebensstil verursacht werden. Im Jahr 2020 beliefen sich die Kosten für das Gesundheitssystem auf fast 57 Milliarden Euro.
Kritik am Gesetz – hohe Zusatzkosten befürchtet
Das neue Gesetz stößt jedoch auf scharfe Kritik. Experten warnen, dass die finanziellen Belastungen für die Gesetzliche Krankenversicherung erheblich steigen könnten. Insbesondere das geplante Screening für Kinder zur Früherkennung von Fettstoffwechselstörungen wird als ineffektiv und kostenintensiv eingeschätzt.
Der Wissenschaftsnutzen des allgemeinen Screenings ist nicht klar belegt, jedoch könnte die Ausweitung von Behandlungsprogrammen für Risikopatienten zusätzliche Kosten in Höhe von 3,8 Milliarden Euro pro Jahr verursachen.