Matthias Miersch ist der designierte neue Generalsekretär der SPD nach dem Rücktritt von Kevin Kühnert. Der erfahrene Politiker und stellvertretende Fraktionsvorsitzende steht im engen Führungskreis der Partei und verfügt über umfassende Netzwerke.
Nur wenige Stunden nach bekannt werdendem Rücktritt von Kevin Kühnert wurde Matthias Miersch als neuer Generalsekretär der SPD benannt. Informationen aus Parteikreisen bestätigen, dass die SPD-Spitzengremien am Montagabend dem Vorschlag der Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil zugestimmt haben.
Kühnert hatte zuvor erklärt, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sei, die notwendigen Aufgaben im Wahlkampf zu erfüllen. Die Parteiführung war bereits vor einigen Tagen über seinen bevorstehenden Rücktritt informiert und begann sofort mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger.
Anforderungen an den Nachfolger
Die SPD-Spitze hatte spezielle Anforderungen für Kühnerts Nachfolger festgelegt: Er sollte ohne Anlaufschwierigkeiten agieren, auf Augenhöhe mit dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz arbeiten und die zentralen Themen Industriepolitik und Klimaschutz vertreten. Zudem wurde gewünschte Erfahrung und gute Vernetzung innerhalb der Partei betont.
Miersch kommt dieser Anforderung entgegen, da er Mitglied im Parteivorstand und in der Partei gut verankert ist. Seit 19 Jahren ist er Mitglied des Bundestages und fungiert seit 2016 als stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
In der Vergangenheit galt Miersch auch als potenzieller Nachfolger für den Fraktionschef Rolf Mützenich. Nun hat er die Verantwortung, den Bundestagswahlkampf der Sozialdemokraten zu leiten.
Miersch einstimmig ernannt
Mierschs Ernennung wurde einstimmig beschlossen, berichten Quellen. Er wird zunächst kommissarisch in das Amt eingeführt, die offizielle Wahl könnte im Sommer bei einem bevorstehenden Parteitag erfolgen, auf dem auch der SPD-Kanzlerkandidat offiziell benannt werden soll.
Die Parteivorsitzenden Esken und Klingbeil würdigten Kühnerts Entscheidung zum Rücktritt und seine bisherigen Verdienste um die SPD. “Wir wünschen Kevin Kühnert die notwendige Ruhe zur Genesung”, so Esken. Kühnert hat zudem angekündigt, im kommenden Jahr nicht erneut für den Bundestag zu kandidieren.