Hotelbetreiber identifiziert
Letzter verschütteter Toter in Kröv geborgen
10.08.2024, 01:50 Uhr
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In der Weinregion Kröv kam es am Dienstagabend zu einem tragischen Hotelsturz. Zwei Menschen verloren ihr Leben, während sieben weitere lebendig unter den Trümmern eingeschlossen wurden und in einer aufwendigen Rettungsaktion befreit werden konnten. Nachdem vier Tage vergangen waren, konnte nun auch die Leiche des Hotelbesitzers von den Abbrucharbeiten geborgen werden.
Nach dem teilweisen Einsturz des Hotels in Kröv, Rheinland-Pfalz, wurde in der Nacht zu Samstag der letzte verschüttete Tote geborgen. Laut der Polizei Trier wurde der Hotelbetreiber gegen 0:20 Uhr mit Unterstützung von Feuerwehr und technischem Hilfswerk entdeckt und identifiziert.
Ein Abbruchbagger mit extra langem Arm begann am Morgen mit den Abrissarbeiten an der am stärksten einsturzgefährdeten Giebelseite des Gebäudes. Diese Maßnahme war notwendig, um die verbleibenden Such- und Rettungsarbeiten sicher durchführen zu können. Nur durch den kontrollierten Abriss konnte der Tote aus dem besonders gefährdeten Bereich geborgen werden, wie ein Gutachter vor Ort bestätigte.
Die Arbeiten zur Erstellung eines Gutachtens und der Abriss des Teils des Gebäudes werden am Samstag fortgesetzt. Die Polizei berichtet, dass nicht mit einer erhöhten Staubentwicklung zu rechnen ist, und die vorherige Anordnung zur Schließung von Fenstern und Türen in einem Umkreis von 150 Metern um den Unglücksort aufgehoben werden kann.
Das Hotel stürzte am späten Dienstagabend aus bislang unbekannten Gründen teilweise ein. Bei dem Unglück waren insgesamt 14 Menschen im Gebäude, von denen fünf sich selbst retten konnten. Der letzte lebendig Verschüttete wurde erst rund 24 Stunden nach dem Unglück gerettet, während die erste Leiche bereits am Mittwoch geborgen wurde.
Zweite Leichenbergung erst nach Tagen möglich
Die zweite Leiche konnte erst nach mehreren Tagen geborgen werden, da die Einsatzkräfte nicht zu ihr gelangten. Daher wurde entschieden, das teilweise eingestürzte Gebäude unter Aufsicht von Fachgutachtern abzutragen. Der Ermittlungsprozess zur Unglücksursache wurde von der Staatsanwaltschaft Trier eingeleitet. Das Hotel, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde, erfuhr in den 1980er Jahren eine Erweiterung um zweieinhalb Stockwerke, wo das Unglück offenbar seinen Ursprung hatte.