Lebensmittelpreise stagnieren
Frankreichs Inflationsrate nur halb so hoch wie in Deutschland
07.01.2025, 11:09 Uhr
Die Verbraucherpreise in Deutschland verzeichneten im Dezember einen unerwarteten Anstieg, hauptsächlich bedingt durch Lebensmittelkosten und Dienstleistungen. Im Vergleich dazu bleibt die Situation in Frankreich optimistischer. Experten glauben jedoch, dass der Preisdruck in der Euro-Zone weiterhin bestehen bleibt.
Die Inflationsrate in Frankreich ist derzeit nur halb so hoch wie in Deutschland. Laut dem Statistikamt Insee in Paris stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die deutsche Inflationsrate zum Jahresende 2,6 Prozent erreichte, was den höchsten Wert seit Januar 2023 darstellt.
Ein wesentlicher Grund für die unterschiedlichen Entwicklungen sind die Lebensmittelpreise. Während diese in Frankreich auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren, verzeichneten sie in Deutschland einen Anstieg von 2,0 Prozent. Experten wie Daniel Hartmann, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Bantleon, erklären, dass insbesondere die Preise für Gemüse und Obst in Frankreich gesunken sind. Zudem stiegen die Kosten für Dienstleistungen in Frankreich nur um 2,3 Prozent im Vergleich zu 4,1 Prozent in Deutschland. Positiv ist, dass die Energiepreise in Deutschland im Dezember um 1,7 Prozent gesenkt wurden, während sie in Frankreich um 1,2 Prozent anstiegen.
Ökonomen warnen jedoch, dass der Preisdruck in der gesamten Euro-Zone tendenziell nach oben gerichtet bleibt. Die Inflation in Deutschland und Spanien hat deutlich zugenommen. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone dürfte im Dezember ebenfalls gestiegen sein, wobei Experten mit einem Wert von 2,4 Prozent rechnen, nach 2,2 Prozent im November. Eurostat wird voraussichtlich um 11:00 Uhr eine erste Schätzung dazu abgeben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt ein Inflationsziel von zwei Prozent. Experten spekulieren, dass die aktuelle Entwicklung die EZB nicht davon abhalten wird, die Zinsen Ende Januar erneut zu senken. Anzeichen deuten darauf hin, dass die EZB an ihrem Plan festhalten wird, da das Zinsniveau trotz einer weiteren Senkung weiterhin restriktiv bleibt. Entscheidend wird die Entwicklung im Januar sein, da die neuen Inflationsdaten kurz vor der anstehenden Zinsentscheidung veröffentlicht werden.