Bund plant Millioneninvestitionen in die Kita-Betreuung – neues Gesetz soll Mittel in die Fachkräftegewinnung lenken.
Die Bundesregierung wird künftig Milliarden für die Kita-Förderung bereitstellen, jedoch dürfen die Länder diese Gelder nicht mehr zur Reduzierung von Gebühren für Eltern verwenden. Ab 2025 soll der Fokus der finanziellen Unterstützung auf der Sicherung und Gewinnung von Fachkräften liegen, wie aus einem Entwurf zum überarbeiteten Kita-Qualitätsgesetz hervorgeht.
Bisher konnten Bundesländer bis zu 49 Prozent der jährlichen Mittel in Höhe von zwei Milliarden Euro für die Senkung oder Streichung von Kita-Gebühren nutzen. Dies wird mit dem neuen Gesetz jedoch nicht mehr möglich sein und soll in den kommenden Wochen im Kabinett beschlossen werden.
Laut dem Familienministerium verwenden nur sechs Bundesländer aktuell einen Teil der Bundesmittel zur Gebührenreduzierung. Berlin setzt beispielsweise ausschließlich Landesmittel ein, wodurch die Kita-Betreuung größtenteils kostenfrei bleibt.
Ministerium erwartet keine Erhöhung der Kita-Gebühren
Das Ministerium betont, dass die Neuerung voraussichtlich nicht zu höheren Kita-Gebühren führen wird. Die Länder könnten weiterhin Entlastungen für Eltern durch eigene Mittel umsetzen. Eine Übergangsfrist von sechs Monaten wird eingeräumt, um die bisherigen Regelungen für Gebührenanpassungen weiter zu nutzen.
Das neue Kita-Qualitätsgesetz soll zum 1. Januar 2025 in Kraft treten, die Abstimmungen innerhalb der Bundesregierung haben jedoch erst begonnen. In den letzten beiden Jahren hat der Bund bereits vier Milliarden Euro in die Kita-Qualität investiert, weitere vier Milliarden Euro sind für 2025 und 2026 vorgesehen.
Fachkräftemangel in Kitas: Zehntausende Stellen unbesetzt
Die Gesetzesänderung sieht vor, dass die Länder mindestens einen Teil der Gelder in Maßnahmen zur Gewinnung und Sicherung von qualifiziertem Personal investieren müssen.
Die Bundesfamilienministerin hebt hervor, dass die künftige Förderung von Kitas darauf abzielt, die Qualität der Einrichtungen zu verbessern. Investitionen in die frühe Bildung seien entscheidend für den Bildungserfolg und die Chancengleichheit der Kinder. Zudem verfolgt die Regierung das Ziel, einheitliche Standards in allen Kitas zu erreichen.
Eine konkrete Zielgröße für das angestrebte Fachpersonal wurde nicht benannt, jedoch wird für 2030 mit einem Mangel von 50.000 bis 90.000 Fachkräften in den Kitas gerechnet. Laut dem Kita-Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands könnten sogar bis zu 125.000 Fachkräfte im gesamten Bereich der Kinderbetreuung fehlen. Der Weg, um diese Lücke zu schließen, bleibt weiterhin unklar.