Kritik vom Trump-Sondergesandten
Kellogg bezeichnet Attentat auf russischen General als “nicht klug”
19.12.2024, 03:33 Uhr
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In Moskau wurde ein russischer General mit einer Bombe getötet, während der ukrainische Geheimdienst die Verantwortung übernommen hat. Trumps zukünftiger Sondergesandter für die Ukraine und Russland äußert sich kritisch über das Vorgehen.
Keith Kellogg, der designierte Sondergesandte für die Ukraine und Russland unter dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump, hat den tödlichen Bombenanschlag auf den russischen General Igor Kirillow scharf verurteilt. “Es gibt Regeln für die Kriegsführung, und bestimmte Handlungen sollten einfach nicht durchgeführt werden”, erklärte Kellogg.
Obwohl Generäle im Gefecht legitime Ziele darstellen, ist ein gezielter Angriff auf “Nichtkombattanten” – also Personen außerhalb aktiver militärischer Operationen – eine erhebliche Überschreitung dieser Regeln. “Wenn man (…) Generäle in ihrer Heimatstadt tötet, ist das höchst problematisch”, sagte Kellogg. Er bezeichnete den Angriff als “nicht wirklich klug” und fügte hinzu, dass er es nicht als militärischen Rückschlag ansehe. “Einen Söldner dafür zu engagieren, ist meiner Meinung nach keine gute Idee”, bemerkte er. “Aber Krieg ist nun mal hässlich.”
Kirillow wurde am Dienstag in Moskau durch einen Sprengsatz getötet; ein Vertreter des SBU bestätigte die Verantwortung des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes für den Anschlag und bezeichnete Kirillow als “Kriegsverbrecher und vollkommen legitimes Ziel”. Der führende Offizier der russischen ABC-Truppen wurde insbesondere für seine medialen Vorwürfe über angebliche biowaffenproduzierende Labore in der Ukraine bekannt und geriet aufgrund seiner Beteiligung an dem Einsatz chemischer Waffen gegen ukrainische Soldaten unter Verdacht.
FSB nimmt Usbeken fest
Zusätzlich zu Kirillow kam auch sein Adjutant bei der Explosion ums Leben. Ermittler stuften die Explosion als Terroranschlag ein. Einen Tag nach dem Vorfall gab der russische Inlandsgeheimdienst FSB die Festnahme eines Verdächtigen aus Usbekistan bekannt, der gestanden hat, vom ukrainischen Geheimdienst SBU angeworben worden zu sein. Diese Angaben sind jedoch unabhängig nicht überprüfbar.
Trump, der am 20. Januar für eine zweite Amtszeit vereidigt wird, hat sich zum Ziel gesetzt, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine rasch zu beenden. Genauer, wie er dies erreichen will, bleibt bislang unklar. Kellogg, der während von Trumps erster Amtszeit verschiedene Schlüsselpositionen innehatte, wird voraussichtlich eine zentrale Rolle im geplanten Vorgehen spielen. Medienberichten zufolge hat er einen konkreten Plan präsentiert, der darauf abzielt, den Frontverlauf einzufrieren und beide Seiten zu Verhandlungen zu bewegen.