Forscher fordern einen schnelleren Ausstieg aus der Kohle, um die Erderwärmung zu begrenzen, während Minister Habeck betont, dass bereits bedeutende Fortschritte in der Lausitz erzielt wurden.
In der Lausitz, Brandenburg, werden nach wie vor dunkle Kohleschichten abgebaut, während Klimaforscher eine drastische Beschleunigung des Kohleausstiegs verlangen.
“Wir müssen viel schneller werden”, fordert ein führender Klimawissenschaftler. Kohle ist der klimaschädlichste fossile Brennstoff, und Wissenschaftler warnen, dass Deutschland nicht auf dem richtigen Weg ist, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten.
Jahrzehntelange Verzögerungen beim Klimaschutz führen zu einem Wettlauf gegen die Zeit, um katastrophale Entwicklungen zu verhindern, sagen Experten.
“Wir kämpfen einfach gegen die Zeit”
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz räumt ein: “Wir kämpfen einfach ein bisschen gegen die Zeit.” Deutschland sei zu lange zu langsam gewesen, betont er. Dennoch behauptet der Minister, dass man beim Ausbau erneuerbarer Energien bereits Gas gebe.
Obwohl die Bundesregierung im Koalitionsvertrag plante, den Kohleausstieg idealerweise auf 2030 vorzuziehen, sind derzeit keine Fortschritte in diese Richtung zu vernehmen. Stattdessen hebt der Minister hervor, dass in der Lausitz viel vorangeht.
Viele Herausforderungen
Die LEAG plant, vollständig auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen, sieht jedoch den gesetzlichen Zeitplan als wichtig an und möchte die Kohleverstromung bis spätestens 2038 schrittweise einstellen.
Laut Unternehmensangaben ist Braunkohle aktuell für die Versorgungssicherheit notwendig, und es sind Investitionen in Speichertechnologien und wasserstofffähige Kraftwerke erforderlich, um davon unabhängig zu werden.
Der Vorstandsvorsitzende der LEAG betont, dass die Energiewende nicht einfach zu realisieren ist und auch die Schaffung alternativer Arbeitsplätze notwendig ist.
Latif: Häufiger die Vorteile betonen
Die Industriegewerkschaft warnt davor, zu früh aus der Kohle auszusteigen, da es eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gibt, die bedroht seien. Eine Umfrage zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in der Lausitz gegen einen vorzeitigen Kohleausstieg sind.
Klimaforscher fordern, die Vorteile der Energiewende zu kommunizieren, da die Produktionskosten für erneuerbare Energien deutlich niedriger sind.
AfD leugnet wissenschaftliche Erkenntnisse
Politische Parteien äußern Bedenken gegen Windkraft und Solarenergie und verteidigen den Braunkohleabbau als wichtigen Wirtschaftsfaktor.
Der Klimawissenschaftler betont, dass diese Ansichten gegen den breiten Konsens der Klimaforschung verstoßen und dass ein beschleunigter Kohleausstieg notwendig sei, um die Klimaziele zu erreichen.
Schnellerer Ausstieg durch den Markt?
Der Klimawissenschaftler weist darauf hin, dass die Folgen des Klimawandels bereits spürbar sind und dass ein zügiger Kohleausstieg erforderlich ist, um zukünftige Schäden zu vermeiden.
Das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat jedoch erklärt, dass aktuell keine Gespräche über einen schnelleren Kohleausstieg stattfinden.
Eine Expertenkommission prognostiziert jedoch, dass klimafreundliche Entwicklungen den Kohleausstieg bereits durch Marktmechanismen beschleunigen könnten.
Ministerium ist gesprächsbereit
Aufgrund des sich ändernden energiewirtschaftlichen Umfelds ist das Ministerium offen für Gespräche über einen früheren, marktgetriebenen Kohleausstieg.
Der Minister möchte jedoch nicht von oben entscheiden, sondern unterstützt eine Reform des Emissionshandels, um Transparenz und Nachhaltigkeit in der Energiewende zu gewährleisten.
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