Hochwasser in Bologna und Rimini
Italien erklärt Notstand für zwei betroffene Regionen
21.09.2024, 15:37 Uhr
Artikel anhören
Italien sieht sich seit Mitte der Woche mit intensiven Regenfällen konfrontiert, die zu verheerenden Hochwasserereignissen in Städten wie Bologna, Modena und Ravenna geführt haben. Die Situation ist angespannt, und die Zentralregierung hat den Notstand in den Regionen Emilia-Romagna und Marken ausgerufen, während gleichzeitig lokale Behörden kritisiert werden.
Infolge der heftigen Niederschläge in Norditalien hat die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den Notstand erklärt und 20 Millionen Euro Soforthilfe für die betroffenen Gebiete bereitgestellt. Viele Straßen sind überflutet, und mehr als 2500 Menschen mussten ihre Häuser evakuieren, darunter auch in beliebten Badeorten wie Rimini an der Adria.
Die politische Diskussion zwischen Rom und den betroffenen Regionalregierungen ist derzeit angespannt. Der Minister für Katastrophenschutz, Nello Musumeci, hat den sozialdemokratisch geführten Behörden der Emilia-Romagna vorgeworfen, bereitgestellte Mittel ineffizient eingesetzt zu haben. „Es kann nicht jedes Mal zu solch schwerwiegenden Überschwemmungen in der Emilia-Romagna kommen“, äußerte der Minister, der auf die tragischen Ereignisse des letzten Jahres verweist, als bei Unwettern 17 Menschen ums Leben kamen und die Schäden in die Milliarden gingen.
Vorwürfe der Untätigkeit
Nach Angaben der Regionalregierung sind in den letzten 48 Stunden an manchen Orten mehr als 350 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Über 500 Freiwillige und zahlreiche Feuerwehrleute sind im Einsatz, um den betroffenen Bürgern zu helfen.
Einwohner von Faenza machen die Untätigkeit der Behörden dafür verantwortlich, dass ihre Häuser erneut überflutet wurden. Ein Anwohner beschrieb unter Tränen, wie das Wasser in seinem Haus anderthalb Meter hoch steht. „Ich hatte es gerade erst wieder fertig eingerichtet“, klagte er.
Die Sozialdemokraten wiesen die Vorwürfe als politisches Spiel zurück und verweisen darauf, dass in der Emilia-Romagna, einer der wohlhabendsten und historisch linken Regionen Italiens, im November Wahlen anstehen.