“Inquisitionsprozess”
Shakira greift spanische Steuerbehörde scharf an
06.09.2024, 14:22 Uhr
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Sängerin Shakira sieht sich schweren Vorwürfen der Steuerhinterziehung gegenüber, denen sie mit einem offenen Brief entgegentritt. Diese Situation stellt nicht nur ihre finanzielle Lage, sondern auch ihre persönliche Integrität auf die Probe.
In einem kürzlich veröffentlichten Schreiben vergleicht Shakira die spanische Steuerbehörde mit der “Inquisition”, kritisiert deren Vorgehensweise und äußert ihren Unmut darüber, dass ihre Sichtweise nicht ausreichend gewürdigt wurde. “Es ist frustrierend, dass eine staatliche Institution mehr daran interessiert ist, mich öffentlich zu verurteilen, als meine Gründe zu hören”, beschreibt die Künstlerin ihre Empörung. Zudem betont sie: “Man löst keine Probleme, indem man Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrennt, wie in einem Inquisitionsprozess.”
Shakira bestreitet weiterhin, dass sie zwischen 2012 und 2014 mehr als 183 Tage jährlich in Spanien gelebt hat, was sie als steuerpflichtige Einwohnerin qualifiziert hätte. Die Vorwürfe beinhalten eine vermeintliche Steuerzahlung von rund 14,5 Millionen Euro, die sie nicht geleistet haben soll. Nachdem sie zunächst vehement bestritt, der Steuerpflicht nicht nachgekommen zu sein, ging sie letztlich einen außergerichtlichen Vergleich ein, der eine Schuldeingeständnis beinhaltete. Dies ermöglichte es ihr, einer möglichen Haftstrafe von bis zu acht Jahren zu entkommen. Stattdessen wurde sie zu drei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 7,3 Millionen Euro verurteilt.
Die Sängerin erklärte damals, der Vergleich sei im besten Interesse ihrer Kinder getätigt worden, um den emotionalen Stress der letzten Jahre hinter sich zu lassen und sich wieder auf ihre Karriere zu konzentrieren.
“Auf dem Scheiterhaufen verbrannt”
In ihrem aktuellen Brief stellt Shakira klar, dass der Stress und die Vorwürfe sie weiterhin belasten. Sie betont erneut, stets ihren steuerlichen Verpflichtungen nachgekommen zu sein und kritisiert die Steuerbehörde für ihre Methoden. “Statt diejenigen zu bestrafen, die gegen die Regeln verstoßen, sucht das Finanzamt Jagdtrophäen und setzt uns unter Druck”, stellt sie fest.
Shakira führt aus, dass die Behörde die Öffentlichkeit täuschen wolle, indem sie den Eindruck erweckt, sie habe ihre Steuern nicht korrekt abgeführt. “Ich habe viel mehr gezahlt, als ich hätte zahlen sollen”, empört sich die Sängerin. Sie warnt davor, dass solche Angelegenheiten nicht gelöst werden, indem prominente Persönlichkeiten öffentlich diffamiert werden, um den guten Ruf der Behörde wiederherzustellen: “Menschen in Angst zu versetzen, ist nicht das gleiche wie sie zu überzeugen.”
Shakira äußert, dass ihre Position auch von ihren Söhnen beeinflusst ist, und möchte ihnen ein Erbe hinterlassen, das zeigt, dass sie sich geäußert hat, wenn es nötig war, und nicht, weil sie dazu gezwungen wurde. Mit ihrem offenen Brief will sie auch ihre eigene Geschichte erzählen und die Wahrheit über die Geschehnisse darlegen.