Winter in Berlin: Die Suche nach herzhaftem Seelenessen
Berlin kann im Winter ungemütlich sein. Wo man im Sommer Quinoa-Bowls und Aperol Spritz genießt, verlangt der graue Januar nach der rustikalen Küche vergangener Tage. Doch wie schmecken traditionelle Gerichte wie Klopse und Schnitzel in den beliebtesten Kneipen der Hauptstadt und bei neuen gastronomischen Abenteuern?
Im Februar des letzten Jahres erlebte ich die Wintersonne in der Schweiz, während Berlin unter einem tristen, grauen Himmel blieb. Solche Erinnerungen wecken ein Verlangen nach der wärmenden Kraft von „Seelenessen“: Herzhaftigkeiten wie deftige Saucen, Kartoffelklöße und reichlich Speck sind jetzt gefragt. Wo in der Hauptstadt findet man diese herzhaften Gerichte, ohne sich in Touristenfallen zu verirren? Hier sind die besten Orte für echte Wohlfühlküche.
Luna d’Oro – Ein Traditionshaus neu erlebt
Clärchen’s Ballhaus, eine Berliner Institution seit 1913, hat die Transformation durchlebt und feiert nun ein Comeback mit dem Restaurant Luna d’Oro. Der alte Glanz haben sich die Betreiber bewahrt, während das neue Konzept sich auf traditionelle Berliner Küche konzentriert. Das Restaurant ist betitelt nach der Tänzerin Lisbeth Dorowski, die für Aufsehen sorgte. Tobias Beck und sein Team zaubern Gerichte, die Erinnerungen wecken, aber auch einen modernen Twist bieten. Von Debreziner Würstchen bis hin zu regionalen Klassikern wie Königsberger Klopsen – hier ist für jeden etwas dabei.
Besonders ausgefallen ist der Mettigel, eine humorvolle Variation des klassischen Rindertatars. Mit vielfältigen Beilagen und einem charmanten Ambiente unter der Diskokugel zieht das Luna d’Oro Gäste an, die sich nach geselligem Beisammensein sehnen. Die Preise sind angemessen und machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Meine Bewertung für das Luna d’Oro: 7/10
Peter & Paul – Hausmannskost auf moderner Art
Wenige Gehminuten entfernt auf der Torstraße findet man das Peter & Paul. Dieses Restaurant schlägt Brücken zwischen traditioneller Hausmannskost und modernen Tapas-Elementen. Die Bedienung präsentiert die Speisen freundlich und aufmerksam, was den Abend zu einem besonderen Erlebnis macht. Hier werden Klassiker wie die Erbsensuppe neu interpretiert und als schmackhafte kleinen Gerichte zum Teilen angeboten.
Die köstlichen Bergkäseknödel und die aromatische Boulette sind Höhepunkte der Speisekarte, die ein echtes Gefühl von Berlin vermittelt, ohne die liebevoll zubereiteten Aromen und Gechmack zu verlieren.
Meine Bewertung für Peter & Paul: 9/10
Zum Schusterjungen – Tradition im Kiez
Das Lokal „Zum Schusterjungen“ hat sich von einer klassischen Kneipe zu einem Restaurant entwickelt, das traditionelle Berliner Gerichte in modernem Licht präsentiert. Hier kann man Klassiker wie Schnitzel mit Rahmchampignons und Bratkartoffeln genießen, die perfekt zubereitet sind. Der herzliche Umgang und die familiäre Atmosphäre machen den Besuch zu etwas Besonderem.
Meine Bewertung für den Schusterjungen: 7/10
Lubitsch – Französische Inspiration in Berliner Stil
Das Lubitsch in der Bleibtreustraße begeistert nicht nur mit einem stilvollen Ambiente, sondern auch mit einer abwechslungsreichen Speisekarte. Die Kombination aus französischem Flair und Berliner Urgesteinen führt zu einem kulinarischen Erlebnis, das für jeden Anlass geeignet ist. Die Bouillabaisse und die berühmten Königsberger Klopse schmecken hervorragend und überzeugen durch frische Zutaten und präzise Zubereitung.
Meine Bewertung für das Lubitsch: 9/10