Hochwasser und Wintereinbruch
Alarmstufe Zwei in Schöna, Lawinengefahr in Bayern
15.09.2024, 12:22 Uhr
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Schwere Niederschläge stellen Deutschland vor Herausforderungen. In mehreren Regionen wurden bereits Alarmstufen ausgerufen, der Wasserpegel der Elbe in Dresden überschreitet vier Meter. Gleichzeitig bilden sich in den Hochlagen der bayerischen Alpen geschlossene Schneedecken, wodurch Lawinengefahr besteht.
Dauerregen und Schneefall führen in Teilen Deutschlands zu einer angespannten Lage. In den bayerischen Alpen erhöht sich durch den Wintereinbruch die Lawinengefahr. Oberhalb von etwa 1200 Metern hat sich eine minimal einen Meter dicke Schneedecke gebildet. Laut dem Lawinenwarndienst Bayern könnte frischer, durch heftigen Wind angesammelter Schnee im kammnahen Steilgelände als Schneebrett lösen. In den Hochlagen der Berchtesgadener Alpen wird derzeit der meiste Neuschnee verzeichnet. Lawinen mittlerer Größe, die Verschüttungen verursachen können, sind möglich.
Der Lawinenwarndienst warnt, dass die Situation in den kommenden Tagen angespannt bleibt. Viele Wanderwege in höheren Gebieten sind schneebedeckt, vereist und rutschig. Besonders betroffen sind die Hochlagen der Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen mit teilweise über einem Meter Schnee, was für diese Jahreszeit außergewöhnlich ist. An der Station Dürrnbachhorn in den Chiemgauer Alpen beträgt die Schneehöhe etwa 1,20 Meter, während auf dem Zugspitzplatt nahezu 90 Zentimeter gemessen werden.
Alarmstufe Eins in Dresden
Aufgrund der Niederschläge und des Hochwassers wurden in mehreren deutschen Städten Alarmstufen aktiviert. Für den Rest des Tages und Montag werden insbesondere in Sachsen und Bayern starke Regenfälle erwartet, was zu einem Anstieg der Wasserpegel führen dürfte.
In der Landeshauptstadt Dresdens wurde am Morgen gemäß dem Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe Eins für die Elbe ausgerufen, da der Wasserpegel über vier Meter lag und bis zur Mitte der kommenden Woche voraussichtlich weiter steigen wird.
Die Einsatzkräfte haben die Aufräumarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke abgeschlossen. “Es ist geschafft”, teilte die Feuerwehr mit. Der Teil der Brücke, der in die Elbe gestürzt ist, bleibt vorerst an Ort und Stelle, da die Trümmer nach Einschätzung des Umweltamtes keine signifikanten Auswirkungen auf das Hochwasser haben.
In Schöna gilt Alarmstufe Zwei, was auf eine beginnende Überflutung hindeutet. Auch an der Lausitzer Neiße bei Görlitz wurde Alarmstufe Zwei festgestellt, hier sinkt der Pegel jedoch bereits.
In Bayern scheinen die Wasserstände am Sonntagmorgen weitgehend ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Ein reger Regen am Sonntagnachmittag könnte Herein in den Osten jetzt für einen moderaten Anstieg sorgen, so die Prognose des bayerischen Landesamts für Umwelt.
Entspannung am Mittwoch
Die zukünftige Entwicklung bleibt ungewiss. Prognosen deuten darauf hin, dass die Wasserpegel bis Dienstag ähnlich hoch bleiben wie zum aktuellen Zeitpunkt, während der Regen am Dienstag deutlich schwächer werden soll. Eine Entspannung der Lage in Bayern wird für Mittwoch erwartet.
In Passau erreichte der Pegel der Donau am frühen Morgen den Höchststand. Einige Wege und Parkplätze in der Nähe des Flusses wurden gesperrt. Bei Ruhstorf an der Rott wurde in der Nacht zu Sonntag die Meldestufe Drei erreicht, der Wasserstand sollte bis Sonntagmittag leicht ansteigen. Auch in München wird erwartet, dass die Meldestufe Zwei am Sonntag wieder unterschritten wird. In Brandenburg wird ebenfalls Hochwasser erwartet, ohne jedoch dass Alarmstufen aktiviert wurden.