2024 Verzeichnet nur 200.000 Verkaufte Wärmepumpen – eine erhebliche Abweichung von den Regierungszielen. Branchenexperten führen dies auf die Komplexität des neuen Heizungsgesetzes zurück, das Modernisierungen ins Stocken geraten lässt.
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie fordert eine dringende Überarbeitung des Heizungsgesetzes. Ziel ist, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verständlicher zu gestalten, um Verbraucher nicht zu überfordern. Der Verband plädiert für eine Entbürokratisierung und umsetzbare Regelungen.
“Die komplizierten Regelungen werden von vielen als Zwang empfunden”, erklärt der Verband. Zudem zögern viele, ihre Heizungen zu modernisieren, und warten auf mögliche kommunale Förderungen im Rahmen der anstehenden Wärmepläne. “Derzeit fördern die bestehenden Rahmenbedingungen keine schnelle Heizungsmodernisierung”, so die Einschätzung des Verbands.
Neufassung gilt seit bald einem Jahr
Die seit Anfang 2024 gültige Neufassung des Gesetzes sieht insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien beim Einbau neuer Heizungen vor. Das Ziel ist eine nachhaltige Transformation hin zu klimafreundlicher Wärmeproduktion. Die langwierigen politischen Diskussionen zur Novelle haben zur Verunsicherung unter den Verbrauchern geführt.
Der Verband prognostiziert, dass die Heizungsindustrie in Deutschland im Jahr 2024 rund 740.000 Wärmeerzeuger verkaufen wird. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2023, als aufgrund von Sonderanreizen und Vorzieheffekten 1,3 Millionen Geräte abgesetzt wurden.
Der Heizungsabsatz bewegt sich 2024 wieder auf dem langjährigen Durchschnittsniveau der Jahre 2014 bis 2019. Für 2025 wird eine ähnliche Verkaufszahl wie 2024 prognostiziert, jedoch könnte eine leichte Steigerung nicht ausgeschlossen werden.
Erdgasheizungen am meisten verkauft
Von den 740.000 verkauften Geräten entfallen etwa 200.000 auf elektrisch betriebene Wärmepumpen. Der Verband erwartet auch für 2025 eine ähnliche Verkaufszahl oder einen maximalen Anstieg von zehn Prozent. Die Bundesregierung hat ein jährliches Ziel von 500.000 installierten Anlagen festgelegt.
Zwischen Januar und September 2024 hatten Erdgasheizungen mit 57 Prozent den höchsten Verkaufsanteil, während 26 Prozent der Wärmeerzeuger Wärmepumpen waren.