Havarierter Öltanker vor Rügen
“Eventin” soll deutsche Hoheitsgewässer verlassen
13.01.2025, 12:17 Uhr
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Schlepper halten den havarierten Tanker “Eventin” nördlich von Rügen in Position. Ein Plan für die weitere Vorgehensweise sieht vor, das Schiff mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord zu verlegen.
Der manövrierunfähige Tanker “Eventin” wird voraussichtlich gegen Abend in Richtung Skagen, an der Nordspitze Dänemarks, geschleppt, wodurch die Ostsee verlassen werden soll. Diese Informationen wurden vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee bekannt gegeben. Aktuell sichert ein kommerzieller Schlepper die Position des Schiffes vor dem Stadthafen Sassnitz. Ein weiterer Überseeschlepper wird das Schiff gegen Mittag erreichen.
Parallel dazu wird sich um die Versorgung der Tankerbesatzung gekümmert. Den Umständen entsprechend geht es der 24-köpfigen Crew gut, jedoch funktionieren an Bord des 274 Meter langen Tankers keine Einrichtungen mehr, inklusive Heizung, Kochen und sanitäre Anlagen. Laut Stefan Grammann, Amtsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee, wird die Lage erst abgeschlossen sein, wenn der Tanker deutsche Hoheitsgewässer verlassen hat.
Der fast 20 Jahre alte Tanker havarierte am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen. Aufgrund eines Totalausfalls aller Systeme trieb das Schiff stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee. Rettungsteams konnten schließlich am Freitagnachmittag Schleppverbindungen zur “Eventin” herstellen und das Schiff vor die Küste von Sassnitz ziehen. Die rauen Wetterbedingungen mit Wellen von bis zu vier Metern hatten den Schleppvorgang erheblich verlangsamt.
Der Tanker steht auf einer Liste von 192 maroden Schiffen, die von Russland zur Umgehung von Sanktionen genutzt werden, um Öl zu transportieren, wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace berichtet. Er war ursprünglich von Ust Luga in Russland nach Port Said in Ägypten unterwegs. Russland transportiert Öl unter fremder Flagge, um das infolge seines Angriffs auf die Ukraine verhängte Embargo zu umgehen. Diese alten und oft unversicherten Tanker fallen unter die Schiffe, die im Dezember von der Europäischen Union auf die Sanktionsliste gesetzt wurden.