Eingriff am Herzen
Not-Operation bei inhaftiertem Harvey Weinstein
10.09.2024, 00:15 Uhr
Harvey Weinstein sieht sich mit ernsten gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert und wurde aufgrund einer Not-Operation aus dem Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt. Der verurteilte 72-Jährige sollte eigentlich bald wieder im Gericht erscheinen.
Der ehemalige Filmmogul Harvey Weinstein wurde aus dem Gefängnis in New York für einen dringenden Eingriff am Herzen in das Bellevue Hospital eingeliefert. Zwei Sprecher Weinsteins bestätigten, dass “ein Eingriff und eine Operation” am Herzen des 72-Jährigen durchgeführt wurden, ohne Details zum Ergebnis der Prozedur zu nennen.
Im Jahr 2020 wurde Weinstein in New York aufgrund von Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt. Seine Anwälte haben bereits seit Jahren auf seine gesundheitlichen Probleme hingewiesen, die durch eine akute Coronavirus-Infektion und eine doppelte Lungenentzündung in diesem Jahr zusätzlich verschärft wurden. Bereits 2020 wurde er wegen Brustschmerzen behandelt, wobei eine verstopfte Arterie im Bellevue Hospital geöffnet werden musste.
Weinstein leidet offenbar unter mehreren chronischen Erkrankungen, darunter Diabetes, Bluthochdruck und Wirbelsäulenverengung, sowie Flüssigkeit in Herz und Lunge. In einer Stellungnahme wurde betont, dass er “an einer Fülle von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen leidet, die eine kontinuierliche Behandlung erfordern”.
Kommt Weinstein bald zurück vor Gericht?
Die Verurteilung Weinsteins in New York wurde im April 2024 wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Er bleibt jedoch in Haft, da er 2022 in Kalifornien zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Im November steht er in New York erneut vor Gericht, um seinen Vergewaltigungsprozess wieder aufzunehmen.
In der kommenden Woche sollte Weinstein außerdem in New York erscheinen, um einer Grand Jury neue Beweise gegen ihn vorzulegen. Die Staatsanwaltschaft plant, eine neue Anklage wegen Sexualverbrechen einzureichen.
Der Fall Weinstein war ein entscheidender Moment für die #MeToo-Bewegung, da mehr als 100 Personen seit Herbst 2017 Vergewaltigungs- und Fehlverhaltensvorwürfe gegen ihn erhoben haben, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Weinstein beteuert weiterhin seine Unschuld und bestreitet jeglichen sexuellen Missbrauch.
Als Mitgründer der Filmproduktionsfirma Miramax war Weinstein an der Produktion von zeitlosen Filmklassikern wie der mehrfach ausgezeichneten Historienkomödie und Quentin Tarantinos Meisterwerk beteiligt.